Vom Flugplatz bis Schloss Malberg: Lauter Hängepartien

Das Jahr 2012 wird uns in Erinnerung bleiben als das Jahr, das uns nicht in Erinnerung blieb. Weil irgendwie nichts entschieden wurde, sondern so ziemlich alles mehr oder weniger verschoben.

 Von Skepsis bis Protest: So weit reichen die Reaktionen in der Eifel zum Thema Kommunalreform. TV-Foto: Archiv

Von Skepsis bis Protest: So weit reichen die Reaktionen in der Eifel zum Thema Kommunalreform. TV-Foto: Archiv

 Auch die Stiftung für Schloss Malberg hängt noch in der Luft.TV-Foto: Archiv/Portaflug Föhren

Auch die Stiftung für Schloss Malberg hängt noch in der Luft.TV-Foto: Archiv/Portaflug Föhren

 Von Skepsis bis Protest: So weit reichen die Reaktionen in der Eifel zum Thema Kommunalreform. TV-Foto: Archiv

Von Skepsis bis Protest: So weit reichen die Reaktionen in der Eifel zum Thema Kommunalreform. TV-Foto: Archiv

2012 - das war wie manche Klamotten: Eher was für den Übergang. Apropos Übergang: Der Untergang, also der Welt, hat uns glatt im Stich gelassen. Dabei hatten diesmal doch so viele gedacht, das könnte end-(haha)lich was werden. Nächster Versuch: am 30. Mai, wie jedes Jahr. Prognose: Wird wahrscheinlich wieder nix, verdammt.

Auch sonst nur Hängepartien: In Bitburg hing eine Schlange im Supermarktregal herum. Wie sie da hineinflutschte? Keiner weiß es. Genau so wie bei der Sache mit dem Michael-Billen-Airpo ... pardon, dem Flugplatz Bitburg. Der angebliche Investor, Frank "Heilsbringer" Lamparski, hatte nichts zum Investieren. Steckt aber trotzdem irgendwie noch drin. Kurz: Keine Ahnung, wie es da weitergeht.

Das gilt auch für Michael Billen: Zwar machen ihn die Eifeler wieder zu ihrem CDU-Chef, aber die Sache mit den Nürburgring-Akten ist immer noch nicht vorbei. Stattdessen wird der Prozess, wie man so sagt, "neu aufgerollt".
Um die Bitburger Boa kümmerte sich übrigens, verlässlich wie immer und überall in der Eifel, die Feuerwehr. Die wiederum erst nach einigen reptilienhaften Windungen hinter den Brandkulissen zu einem neuen Kreisinspekteur kam, nachdem der gute Manfred Schuler entkräftet seinen Hut genommen hatte. Am Ende gab es dann aber doch eine Einigung bei den Wehrführern: Jürgen Larisch aus Speicher soll es machen, endgültig entschieden wird aber erst im Januar. Viel Glück und starke Nerven!

Apropos Windungen: Der Bitburger Stadtrat beschloss, im neuen Jahr einen sogenannten linksdrehenden Einbahnstraßenring um die Innenstadt einzurichten. Hätten sie mal die Prümer gefragt: Die sind mit dem Versuch, die Autofahrer linksrum um den Hahnplatz zu schicken, schlimm gescheitert. Der Eifeler lässt sich nicht gern die Richtung vorgeben. Vor allem, wenn es linksrum gehen soll.

Noch so eine Hängepartie: Die Bit-Galerie. Das ist keine Ausstellung der am schönsten gezapften Pilsgläser, sondern der Versuch einer überdachten Einkaufsmeile für die Weltmetropole Bitburg. Die Planer wollen sie gleich mal von 12.000 auf 15.000 Quadratmeter erweitern. Ergebnis: Hickhack. Wann es damit losgeht - keiner weiß was.

Auch nicht beim Eifelpark in Gondorf. Nach Saisonende erhielten, traurig genug, elf Mitarbeiter die Kündigung, drei kümmern sich noch um die Tiere - aber ob es im nächsten Jahr dort weitergeht, steht ebenfalls in den Sternen. Der Grund, so schrieb der Volksfreund, sei "vor allem die Hängepartie um die Verpachtung des Parkplatzes". Weil Parkbetreiber Bernd Capellen der Gemeinde dafür weniger Geld zahlen will.
So richtig tief im Schacht baumelt aber die Kommunalreform. Zwar gehen auch hier einige Gemeinden sehr zielgerichtet vor - so wollen sechs Dörfer von der Oberen Kyll zurück in den gefühlt heimischen, auch finanziell deutlich besser temperierten Schoß der Verbandsgemeinde Prüm schlüpfen.
Aber sie sollen nicht dürfen, sagt das Land. Stattdessen werden sie müssen, nämlich mit Hillesheim zusammengehen. Wo man sie nicht will. In der VG Kyllburg wollte man mehr oder weniger freiwillig mit Bitburg-Land fusionieren.

Am Ende gibt es einen Vertrag, weil die Mehrheit der Gemeinden in den beiden Verbandsgemeinden zugestimmt hat und es gibt Geld vom Land - und vermutlich doch noch eine Klage der Stadt Kyllburg gegen das ganze Vertragswerk. Ausgang: offen. Die Speicherer hängen unterdessen lieber weiter alleine herum. Und die Irreler, menschlich irgendwie, klagen dagegen, dass man sie mit Neuerburg zusammenschmieden will. Wo man wiederum auch nicht gerade gejubelt hat, als man das hörte. Es ist ein Elend. Noch mal zurück in die zukünftige ehemalige VG Kyllburg, oder besser: aufs Schloss Malberg. Das Land will, immerhin, das darbende Eifeler Kulturdenkmal mit einer Stiftung über 700.000 Euro ausstatten. Ob's was wird? Der Volksfreund schrieb jedenfalls, das Ganze, genau, "hängt in der Luft".

Abhängen - das ist ja eher etwas für Jugendliche. In der Verbandsgemeinde Arzfeld aber erfreut uns das Jungvolk durch zielgerichtetes Abhängen: Sie hocken zusammen im Ratssaal, nennen es Jugendparlament und haben in ihrem ersten Jahr schon einiges auf die Beine gestellt. Respekt. Weitermachen.
Wo hängt\'s noch? Ebenfalls im Prümer Land - und zwar vorn und hinten an vielen Autos. Das aber ist eine der wenigen guten Nachrichten: Die neu genehmigten PRÜ-Kennzeichen wurden schneller angeschraubt, als man gucken konnte. Und der Kreis kassierte dafür Zigtausend Euro. Schön - beziehungsweise: schün! Üch wüll aüch eins!

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