Vom Kerzendreher bis zum Glasbläser

WINTERSPELT. Auch in der kalten Jahreszeit herrscht in der Eifel rege Betriebsamkeit. Wenn die Tage kürzer werden, locken viele stimmungsvoll erleuchtete Dörfer mit Veranstaltungen in besonderem Ambiente – wie zum Beispiel Winterspelt.

Die Nordeifel kennt die Printen, das leckere Gebäck, das gerade in der Weihnachtszeit zu Ehren kommt. Die Vulkaneifel kredenzt Adventsliköre mit Spezialkräutern und Mixturen, in Prüm erklingen am Vorabend des ersten Advent harmonische Klänge auf dem Hahnplatz - das Turmblasen hat eine lange Tradition. In verschiedenen Klöstern gibt es (Vor-)Weihnachtskonzerte. In vielen Dörfern haben Ausstellungen, Nikolaus- und Weihnachtsmärkte Konjunktur. Die Krippana in Losheim lockt ebenso Touristen wie die "lebende Krippe" in Monschau.Musikalische Beiträge ergänzen das Angebot

Ein besonders attraktiver Markt hat sich im Künstlerort Weißenseifen etabliert. In einem natürlichen Ambiente zeigen kleine und große Künstler ihr Können: Vom Kerzendreher, Glasbläser bis zum Spielzeugmacher sind viele Anbieter in der Waldsiedlung präsent. Naturnähe und Originalität prägen diesen heimeligen Weihnachtsmarkt, der viele Unikate bietet. Weitere Weihnachtsmärkte mit einem hohen Maß an Ausstrahlung gibt es in Monschau und Kronenburg. Das bauliche Ambiente und die Romantik der beiden Orte sorgen gerade in den beiden Burgflecken für Intimität und Beschaulichkeit. In Monschau ergänzen zudem das Weihnachtshaus und die Glashütte das attraktive Angebot an hochwertigen Advents- und Weihnachtsartikeln. Besonders groß herausgekommen sind in den vergangenen Jahrzehnten Basare, die zumeist von Frauengemeinschaften oder kirchlichen Gruppen organisiert werden. Ergänzt wird das Angebot durch musikalische Beiträge, kleine Präsentationen und Gaumenfreuden.10 000 Euro für Erhalt der Pfarrkirche

Winterspelt ist ein solcher Ort mit einem besonderen Basar-Flair. Wegen der kurzen Adventszeit - in diesem Jahr dauert sie nur drei Wochen - richtete ihn die Grenzgemeinde bereits am 26. November aus. Gerlinde Molitor, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, verweist auf 15 Stände im schmucken Bürgerhaus: "Socken, Schneemänner, Kerzen, Tischdecken und weitere Nutz- und Dekorgegenstände wurden angeboten." Ferner gab es Suppen, Waffeln und Plätzchen zum Verzehr. "Nach acht Jahren hat der Pfarrgemeinderat rund 10 000 Euro erwirtschaftet, die in den Erhalt der Pfarrkirche und Pfarrkapellen fließen", zieht Molitor eine stolze Bilanz.Erlös für soziale Zwecke

Auch in zahlreichen anderen Eifeldörfern gehören Basare zur Adventszeit wie der Fichtenkranz mit den roten Kerzen. Ein Höhepunkt ist der Basar der Grünen Damen im Prümer Krankenhaus, der durch seine kunstvollen Arrangements besticht. Fleißige Frauen- und Männerhände schaffen hier in wochenlanger Vorarbeit ein Gesamtkunstwerk. Der Erlös ist für soziale Zwecke bestimmt. Vielfach werden kirchliche Projekte in der Dritten Welt unterstützt, oder es wird direkt vor Ort geholfen.

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