Vom Schwimmen, Radeln und Lernen

Drei große Themen haben den Rat der Verbandsgemeinde Prüm in den vergangenen fünf Jahren beschäftigt: Das Schwimmbad in Schönecken, die Bahnstrecke von Prüm nach Gerolstein und die Entwicklung der weiterführenden Schulen.

 Rollt die Vulkaneifelbahn wieder bald durch die Idylle von Prüm nach Gerolstein? TV-Foto: Christian Brunker

Rollt die Vulkaneifelbahn wieder bald durch die Idylle von Prüm nach Gerolstein? TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. (ch) Seit Jahren war das Schwimmbad in Schönecken marode und stark sanierungsbedürftig. Als Lösung sprachen sich Ortsgemeinde und Bürgerinitiative Schwimmbad Schönecken (Biss) Ende 2006 für ein Naturbad-Konzept, das sowohl ein Alleinstellungsmerkmal für das Schwimmbad bedeutet, als auch die Betriebskosten auf ein vertretbares Maß gesenkt hätte. Auch der Rat der Verbandsgemeinde schloss sich diesen Argumenten an und sprach sich im März 2007 mehrheitlich für das Naturbad aus, eingebettet in ein Freizeitpark-Konzept. Die Investitionskosten sollten rund 530 000 Euro betragen, das Land signalisiert seine Unterstützung.

Im Sommer 2008 wurden die Schäden am Schwimmbad so groß, dass sich Verwaltung dafür entschied, das Bad nicht mehr zu öffnen - auch vor dem Hintergrund, dass der beschlossene Umbau zum Naturbad beginnen sollte, sobald die Förderzusagen aus Mainz kommen. Doch die ließen auf sich warten.

Im Oktober 2008 dann der Schock: Wegen schlechter Erfahrungen mit Naturbädern an anderen Standorten entscheidet das Land, das Naturbad in Schönecken nicht zu fördern. Innenminister Karl-Peter Bruch spricht sich aber für den Erhalt eines Schwimmbades im Burgflecken aus. Danach beginnt die Suche nach neuen Ideen. In seiner letzten Sitzung vor der Wahl werden im VG-Rat zwei neue Konzepte vorgestellt. Eine Entscheidung wird aber erst nach der Kommunalwahl vom dann neuen VG getroffen werden. Auch das Großprojekt Bahntrassen-Radweg von Gerolstein nach Prüm wird den neuen Rat noch beschäftigen. Nach der Stilllegung der Strecke 2001 haben die Verbandsgemeinde Prüm und die Stadt Gerolstein die 23 Kilometer lange Bahnstrecke im Dezember 2006 gekauft. Zunächst wurden verschiedene Möglichkeiten einer Nutzung debattiert: Draisinenbahn, Schienenbusse und Radweg standen im Raum. Schließlich entschied sich der VG-Rat im Dezember 2007 mit 21:5 Stimmen, die Strecke in einen Radweg umzuwandeln und die bis dahin nicht erfolgte Entwidmung der Strecke anzustrengen. Der Bau eines parallelen Radwegs bei Erhalt der Bahnstrecke wurde als zu teuer abgelegt.

Doch die geplante Entwidmung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Da die Vulkaneifelbahn ihr Interesse an der Nutzung der Strecke bekundet hat, kann das Eisenbahnbundesamt die Freistellung vom Bahnbetrieb angesichts der geltenden Rechtslage nicht aussprechen.

Trotzdem halten die VG Prüm und die Stadt Gerolstein an dem geplanten Umbau fest und setzen ihre Hoffnung auf das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium. Dessen Entscheidung steht noch aus.

Das dritte große Thema war die Schulentwicklung, vor allem in Hinblick auf die Erhaltung von Standorten weiterführender Schulen. So war ursprünglich bei der Errichtung der Realschulen plus geplant, in Prüm und Schönecken eine gemeinsame Schule mit zwei Standorten zu schaffen. Doch dieser Plan wurde von der Landesregierung abgelehnt, weil diese Schulen mit mehreren Standorten nur dann genehmigt werden, wenn alle Schüler eines Jahrgangs am selben Standort unterrichtet würden. Somit wird es in Zukunft auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde nur noch in Prüm und in Bleialf weiterführende Schulen geben.

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