Vom Selbstzünder zum Selbstläufer

BITBURG. Am kommenden Wochenende veranstaltet Bitburg seinen 25. Beda-Markt. Angefangen hat die größte Leistungsschau der Region, die im vergangenen Jahr 80 000 Besucher hatte, mit ein paar Autos in der Schalterhalle der Kreissparkasse.

"Ich bin sicher, dass die Erwartungen unserer Gäste hinsichtlich dessen, was anlässlich des Beda-Marktes in Bitburg geboten wird, nicht enttäuscht werden", sprach Theo Hallet, damals Bürgermeister der Kreisstadt, in seinem Grußwort. 24 Jahre ist das jetzt her. Damals wurde offiziell der erste Beda-Markt eröffnet. Doch die eigentliche Geburtsstunde war bereits ein Jahr zuvor.Nicht schlecht staunten damals, 1979, die Kunden der Kreissparkasse, als sie am oberen Ende der Rolltreppe zwischen Schalterstellen und Überweisungsträgern auf einmal mit auf Hochglanz polierten Neuwagen konfrontiert wurden. Nie zuvor waren in Bitburg Autos so nahe am Geld geparkt. Aus der Schalterstelle wurde ein "Autosalon", aus dem Autosalon ein Erfolg und aus dem Erfolg die Idee des Beda-Marktes, den Hallet dann ein Jahr später am dritten Märzwochenende 1980 eröffnen durfte.Zehntausende kamen nach Bitburg, schauten sich Fahrzeuge und Landmaschinen an und spazierten durch eine Innenstadt, deren Geschäfte auch am Sonntag geöffnet waren. Wenige Jahre später beteiligte sich auch die ebenfalls am Beda-Platz ansässige Volksbank mit einem Handwerkermarkt am Geschehen, und wanderte später zum Parkplatz am alten Gymnasium. Der Besucheransturm wurde von Jahr zu Jahr größer, und schon bald erkannten auch kommunale und Landespolitiker das Potenzial dieser Leistungsschau. Der Beda-Markt lockte mögliche Käufer nach Bitburg, aber auch Wähler, weshalb die lokale Politprominenz in Wahljahren seit langem durch Verstärkung aus Mainz unterstützt wird.Doch der Beda-Markt galt und gilt nicht nur als Plattform für kundenorientierte Händler und geltungsbedürftige Politiker, sondern auch für Tiere, egal ob Schaf, Pferd, Kaninchen oder Milchkuh. Eine von ihnen, eine dreijährige, rot-bunte Färse aus dem Saarland mit dem Namen "Nicki" wurde 1997 unter den Kühen zur Miss Bitburg gewählt - in einem Jahr, in dem der Markt für Landwirte durch BSE-Meldungen europaweit erschüttert war. Eine weitere Tierkrankheit, die Maul- und Klauenseuche, führte dann vor drei Jahren dazu, dass der Beda-Markt ohne die landwirtschaftliche Ausstellung im Umfeld der Auktionshalle auskommen musste.Lange wurde darüber diskutiert, ob es nicht besser sei, die Ausstellung 2001 ganz ausfallen zu lassen, doch die Veranstalter entschieden sich für die abgespeckte Version. Mit knapp 40 000 Besuchern kamen deutlich weniger als noch im Jahr 2000 (60 000 Besucher). Vor einigen Jahren führte die Stadt ein kostenloses Park-and-Ride-Angebot ein, das bei den auswärtigen Gästen großen Zuspruch fand, bei einigen der einheimischen Autohändlern aber anfangs Verärgerung auslöste, weil sie zusehen mussten, wie vollbeladene Busse an ihren Geschäften vorbei fuhren.Um keinen der Händler im Regen stehen zu lassen, wurden Bus-Konzept und Auto-Präsentation überdacht. Erstmals waren die Fahrzeuge im vergangenen Jahr in einem 2000 Quadratmeter Zelt auf dem Beda-Platz ausgestellt. Mit 80 000 Menschen hat die größte Leistungsschau der Region 2003 einen Besucherrekord erlebt.

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