Vom Tal in die Höhe

Auw bei Prüm ist ein herrlich gelegener Höhenort im nordwestlichen Schneifelvorland. Von hier reicht der Blick tief nach Belgien hinein, aber auch ostwärts gewandt wird das Auge verwöhnt: Der gesamte Schneifelrücken mit dem Schwarzen Mann wird sichtbar.

Auw bei Prüm. (red) Stattlich ist die Zahl der Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe: "Etwa 150 Mitarbeiter finden im Dorf ihre Arbeit", weiß der Ortsbürgermeister Josef Rodemers, der Herr über den Kernort Auw sowie die Orte Wischeid und Verschneid im Ourtal, Laudesfeld und Schlausenbach ist. Stolze 700 Einwohner sind es so geworden, das "Ortslexikon" weist für das Jahr 1990 nur 380 Einwohner aus. Auw ist eine Perle der Schneifel. Die alten Zollhäuser in Wischeid erzählen noch die Geschichte von Grenznähe zum Nachbarland Belgien, von Schmuggeln, Krieg und Flucht. Die höchste Stelle erhebt sich in der "Höhe Hascheid" mit 611 Metern, der Schwarze Mann nebenan ist nur 86 Meter höher. "Die Ortsmitte um die Pfarrkirche und die alte Linde ist nur schwach ausgeprägt, stattdessen ziehen sich die Häuser etwa zwei Kilometer an der Hauptstraße entlang", schreibt Heimatforscher Hans-Josef Schad. Die älteste Erwähnung findet die Grenzgemeinde in einer Urkunde von 1342 als "Auwe im Oyslink". Später heißt der Ort "Auwe op dem Berge." Schad folgert aus dieser irreführenden Bezeichnung, dass es wohl einmal anders war: "Vermutlich lag Ur-Auw im Tal und wurde zerstört, später auf dem Berg neu errichtet, wobei der Name mitwanderte. Auw bedeutet nämlich "ein vom Wasser umflossenes Land". Auw bei Prüm wird wie das schweizerische Auw oder Auw an der Kyll ohne das "w" gesprochen. Namensähnlichkeiten finden sich in Dorfnamen wie Falkenauel, Schwammenauel oder in Städtenamen auf "au" und "a". Ortsbürgermeister Josef Rodemers ist mit Recht stolz auf das aktive Gemeinde- und Vereinsleben. "Wir unterhalten zwei Jugendgruppen und eine Krabbelgruppe". Grundschule und Kindergarten sind im Ort, ebenso herrscht ein blühendes Vereinsleben vor. Vor allem Sport wird groß geschrieben, aber auch die Feuerwehr, der Angelsportverein, der Junggesellenverein oder die Frauengemeinschaft gehören dazu. In Sachen "Landschaftspflege" und "Umwelt" tut sich besonders der örtliche Angelverein hervor. Wahrzeichen des Höhendorfes ist die weithin sichtbare Pfarrkirche St. Peter und Paul. "Die ursprüngliche Kapelle war wohl romanisch, der Turm stammt angeblich von 1006", vermutet Hans-Josef Schad. Bei Einrichtung der Pfarrei um 1530 wurde die gotische Kirche angebaut, zeitgleich auch die Filialkirche von Roth bei Prüm. Nach starken Beschädigungen durch Kriegseinwirkung wurde das Gotteshaus 1947 renoviert. Vor genau 50 Jahren erfolgte der Anbau der neuen Kirche.

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