Von der Graspiste zum Flugsportzentrum

Der Verkehrslandeplatz Dahlemer Binz hat sich in den vergangenen 50 Jahren gut entwickelt. Er ist von einem reinen Segelflugplatz im Gründungsjahr 1957 zu einem Flugsportzentrum und inzwischen auch zum bedeutenden Gewerbestandort gewachsen.

 Beim Flugplatzfest im August wird auf der Binz auch eine Transall der Bundeswehr zu sehen sein. Foto: privat

Beim Flugplatzfest im August wird auf der Binz auch eine Transall der Bundeswehr zu sehen sein. Foto: privat

Dahlem. (red) Im Mai 1951 hatten sich bereits Flugsportfreunde aus dem ehemaligen Kreis Schleiden zusammengefunden, um einen Luftsportclub zu gründen. Auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für den Segelflug wurde man zwischen Schmidtheim und Dahlem fündig. Die damalige Gemeinde Dahlem und der LSC Eifelflug schlossen im November 1955 einen vorläufigen Benutzungsvertrag über ein 43 Hektar großes Gelände auf der 575 Meter hoch gelegenen Binz, der 1957 in einen endgültigen Pachtvertrag überging.1966 geht Trägerschaft an eine GmbH

"1957 kann als das Gründerjahr des Flugplatzes Dahlemer Binz bezeichnet werden", so der Geschäftsführer der Flugplatz GmbH, Helmut Etten. Platzhalter und Betreiber war der LSC Eifelflug. Er errichtete Flugzeughalle, Jugendfliegerheim und Tower. 1966 ging die Trägerschaft des Flugplatzes auf eine GmbH über mit dem Namen "Flugplatz-Gesellschaft Dahlemer Binz mbH". Gesellschafter waren die Gemeinde Dahlem, das frühere Amt Schmidtheim, der Luftsportclub Eifelflug und Alfons Pützer aus Bonn.Pützer errichtete auf dem von ihm erworbenen Grundstück die erste Flugzeugwerft und baute Leichtbauflugzeuge. Heute ist dort das Luftfahrttechnische Unternehmen E.I.S. Aircraft etabliert. Ab 1969 wurde der Segelflugplatz als Landeplatz für den allgemein Flugverkehr genutzt. Bis 1980 schieden mit Ausnahme der Gemeinde Dahlem die Gesellschafter nach und nach aus. Seitdem liegt die Verantwortung allein in Händen der GmbH - und der Alleingesellschafterin Gemeinde Dahlem.Kreisstraße musste weichen

Während zuvor auf einer Grasbahn gestartet wurde, ließ die Gemeinde eine 1070 Meter lange und 30 Meter breite Start- und Landebahn mit einem parallel geführten, zehn Meter breiten Rollweg befestigen. Ebenfalls wurde der heutige Kontrollturm mit einer neuen Flugzeughalle errichtet. Das ehemalige Fliegerheim wurde zu Hotel / Restaurant umgebaut, ein Campingplatz entstand.Die bisherige Kreisstraße 74 musste verlegt werden, weil sie mitten durchs Flugplatzgelände führte. Sie dient heute als Betriebsweg für das Flugplatzgelände. Zwischen 1993 und 2000 wurden weitere vier Flugzeughallen gebaut, worin über 50 Motor- und Segelflugzeuge Platz finden. Stolz ist Etten auf die Technik am Platz: die Funkausstattung und die Wettermessgeräte im Tower sowie die Tankanlagen für drei Kraftstoffarten. Zur Verbesserung der Flugsicherheit wurde eine Anflug-Gleitwinkel-Befeuerung (PAPI) für die Bahnen 24 und 06 installiert. Auch wurde das Segelfluggelände zur Erhöhung der Sicherheit überarbeitet.2003 erfolgte eine planerische Neuordnung. Dadurch können Gewerbeflächen direkt an den Rollweg angebunden werden. Zudem erhielt der Platz eine Bahnrand-, Schwellen- und Endbefeuerung nach europäischen Sicherheitsstandard. An den Bahnenden entstand auf der gesamten Breite eine 200 Meter asphaltierte Sicherheitsfläche.Etten: "Inzwischen sind 15 Flugsportvereine auf der Binz beheimatet". Dort, wo einst zwischen Ginster und Hecken flugbegeisterte Eifeler mit ihren Flugkünsten begannen, versucht die Gemeinde Dahlem nun, flugplatzgestützte Betriebe anzusiedeln - und Arbeitsplätze in die strukturschwache Region zu holen. gel/

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