Von Feuer und Wasser geformt

In loser Reihenfolge stellt der TV verschiedene Eifeler Partnergemeinden vor. Heute führt die Reise ins französische Zentralmassiv. Dort befindet sich das mittelalterliche Städtchen Montaigut-en-Combraille - die Partnergemeinde von Wißmannsdorf.

 Montaigut-en-Combraille liegt an einem Berghang zwischen der Auvergne und dem Bourbonnais. Foto: privat

Montaigut-en-Combraille liegt an einem Berghang zwischen der Auvergne und dem Bourbonnais. Foto: privat

Montaigut-en-Combraille/Wißmannsdorf. Vielen Frankreich-Reisenden ist die Auvergne als Ferienziel im Herzen des Landes vertraut.

Doch selbst jenseits der Landeskunde oder der nächsten Urlaubsplanung begegnet die markante Landschaft so manchem Wassertrinker im Alltag. Denn mit der Spitze des Vulkans "Puy de Dôme" schmückt der französische Mineralwasser-Hersteller Volvic sein Logo.

"Es sieht so ähnlich aus wie in der Vulkaneifel, nur noch ein bisschen wild-romantischer", sagt Angelika Bourgois. Sie ist die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees in Wißmannsdorf und hat die Region im Herzen Frankreichs bei Besuchen in der Partnergemeinde Montaigut-en-Combraille kennengelernt.

Romanische Kirche und mittelalterliche Gassen



Seit mehr als 15 Jahren besteht Kontakt zu dem mittelalterlichen Ort im nördlichen Teil des Zentralmassivs. Dessen Bürgermeisterin hatte sich auf die Suche nach einer deutschen Partnergemeinde begeben und war in Wißmannsdorf gelandet. 1998 waren schließlich die Weichen für eine Partnerschaft gestellt und seitdem reist alle zwei Jahre im Wechsel eine Delegation nach Montaigut-en-Combraille oder zum Gegenbesuch nach Wißmannsdorf.

Etwa 670 Kilometer trennen die beiden Gemeinden. Wer die Distanz auf sich nimmt, wird einen malerischen Ort mit rund 1200 Einwohnern entdecken. Dessen mittelalterliche Vergangenheit ist unverkennbar: Neben der romanischen Kirche fällt dabei vor allem das "Haus des Apothekers" ins Auge. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und durch die Gemeinde aufwändig restauriert. Auch Überreste der ehemaligen Befestigung wie etwa der Stadtturm "Beffroi" oder auch das Tor von Montmarault sind heute noch zu erkennen.

Alte Häuser und schmale Gässchen, teilweise mit Pflastersteinen - Angelika Bourgois mag das Flair der französischen Partnergemeinde. Darüber hinaus schätzt sie vor allem die Umgebung.

Die Gewalt der Elemente Feuer und Wasser formte vor rund 30 Millionen Jahren die Auvergne. Inzwischen ist dort Ruhe eingekehrt und sprichwörtlich Gras über die einst so ungestümen Vulkane gewachsen.

Die Entstehungsgeschichte der Region verdeutlicht wohl am ehesten ein Besuch im geologischen Entdeckungszentrum "Vulcania". Es liegt etwa 70 Kilometer von Montaigut-en-Combraille entfernt und bietet dank verschiedener Attraktionen einen ebenso spannenden wie lehrreichen Einblick in die Erdgeschichte.

Entspannung im malerischen Flusstal



Zur Entspannung und zum Naturerlebnis bieten sich außerdem Ausflüge an den See "La Prade" und zur Sioule mit ihren Schluchten an. Das malerische Flusstal lässt sich auch mit dem Fahrrad gut entdecken.

Auch in Montaigut-en-Combraille darf die Verbindung zur Eifel nicht fehlen. Die Fläche vor der Festhalle des Ortes wurde deshalb zum "Wißmannsdorfer Platz" auserkoren.

Überdies haben die Partnergemeinden vor einigen Jahren Lindenbäume getauscht. Die Eifeler Linde wächst nun prächtig am Teichufer in Montaigut-en-Combraille. Das Gegenstück steht in Wißmannsdorf auf dem Spielplatz Petersberg.

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