Von Kerschenbach nach Kerschenbach

Kerschenbach, das internationale Dorf: Eine Delegation aus dem Flecken im Oberen Kylltal machte sich zu einer Reise in den gleichnamigen Ort in Niederösterreich auf - und kehrte begeistert aus Kerschenbach (Österreich) zurück.

Kerschenbach/Kerschenbach. (fpl) Wer die Kerschenbacher und ihren Ort im Oberen Kylltal kennt, der weiß: Sie sind einzigartig. Oder, pardon: Sie waren es. Denn in Niederösterreich gibt es ein Dorf mit dem gleichen Namen. Dieses Kerschenbach liegt in der sogenannten Katastralgemeinde - unseren Verbandsgemeinden vergleichbar - St. Veit an der Gölsen (etwa 3600 Einwohner).

"Ich hatte die Gemeinde im Internet etwa vor einem Jahr entdeckt", sagt Walter Schneider, Ortsbürgermeister von Kerschenbach (Deutschland). "St. Veit liegt zwischen dem Wienerwaldkamm und den nördlichen Kalkalpen im waldreichsten Gebiet Europas. Es wird urkundlich ab dem 11. Jahrhundert erwähnt."

Er habe dann Kontakt aufgenommen zum St. Veiter Bürgermeister Johann Gastegger - und die Verbindung sei von Anfang an "sehr herzlich" gewesen. Kein Wunder, dass bald ein Besuch abgemacht war.

Und so machten sich kürzlich acht Eifeler auf den weiten Weg nach Niederösterreich. Die Reisenden kamen allerdings nicht nur aus Kerschenbach, sondern, beinahe schon repräsentativ fürs ganze Obere Kylltal, auch aus Birgel, Stadtkyll, Schönfeld und Ormont. Die erste Etappe absolvierte man per Zug, danach ging es für die letzten 300 Kilometer auf die Straße. Ihre Motorisierung: "Drei Trikes, vier Motorräder, ein VW-Bus als Versorgungsfahrzeug."

St. Veit und Kerschenbach liegen im sogenannten Mostviertel -und dort fühlten sich die Pilsliebhaber aus der Eifel offensichtlich sehr wohl. Der Empfang: ebenfalls herzlich. "Und feucht", berichtet Schneider. Wobei auch der Blick über den Glasrand lohne: "Kerschenbach liegt auf einem schönen Berg mit einem sehr schönen Tal. Es gibt keine zusammenhängende Ortschaft, jedoch ein super Bergwirtshaus." Und einen gleichnamigen Bach, wie auch in der Eifel.

Österreicher wollen bald die Eifel besuchen



Es folgten laut Logbuch des Bürgermeisters: "Empfang im Rathaus, Eintrag ins Goldene Buch, Austausch der Chronik, der Wimpel, und ich bekam einen schönen Präsentkorb. Anschließend Führung durch den Ort, Besichtigung von Gemeindeeinrichtungen mit Besuch der Gastronomie." Auch bei den folgenden Besuchen und Besichtigungen dabei: "Bürgermeister, Stellvertreter, Ex-Dorfpolizist und zeitweise der Pfarrer."

Nach Wien fuhren die Eifeler, bevor dann der Abschied von Kerschenbach und St. Veit mit einem "Trompetensolo" kam - so notiert es Walter Schneider. Und natürlich ebenfalls feucht, was aber an den vereinzelt gesichteten Abschiedstränen gelegen habe. Fazit der Reise: "Ein Gegenbesuch wird erfolgen. Ich denke, wir haben neue Freunde in Österreich gefunden."

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