Von Trommlern und guten Taten

BITBURG. (ans) Warum nicht Tee kaufen, damit die Arbeiter in Südamerika oder Indien besser bezahlt werden? Möglich ist das im "Alasitas - Der Eine-Welt-Laden" in Bitburg, in dem sich ehrenamtliche Helfer für soziale Zwecke engagieren.

Für viele Menschen ist es wichtig, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, zum einen günstig, zum anderen von hoher Qualität sind. Welche Konsequenzen ein solcher Anspruch jedoch für die Produzenten von Kaffee oder Tee hat, daran denken Verbraucher oft nicht. Hier setzen die so genannten "Eine-Welt-Läden" in Deutschland und ganz Europa an. Nicht nur zum "Tag der Weltläden" am 17. Mai ist es ihr Anliegen, sich für faire Preise einzusetzen. Die Kunden, die in diesen Geschäften ihre Waren kaufen, bezahlen etwas mehr für ihr Pfund Kaffee. Schließlich können sie sich sicher sein, dass auf diese Weise ein Produzent in Lateinamerika einen angemessenen Verdienst für seine Arbeit erhält. Durch den Kauf von Gütern - seien es Tee, Kleider, Schmuck oder anderes Kunsthandwerk - in Geschäften wie Alasitas in Bitburg kann man einen kleinen Beitrag zur Herstellung des Gleichgewichtes zwischen Arm und Reich leisten. In Bitburg engagieren sich seit 1995 rund 20 Helfer im Eine-Welt-Laden. Entstanden war das Projekt in der Kreisstadt aus der jahrelangen Partnerschaft des Bistums Trier mit Bolivien. Im Laufe der Zeit kam dem Bund der katholischen Jugend, der in Form der Jugendzentrale Bitburg der Träger des Ladens ist, der Gedanke, anstelle von Geld- und Kleidersammlungen doch einfach Produkte aus den betreffenden Ländern zu fairen Preisen zu verkaufen. Durch diese Hilfe zur Selbsthilfe ist es möglich, Produzenten so weit zu unterstützen, dass sie letztendlich auf eigenen Füßen stehen können. Am "Tag der Weltläden" wurde im "Alasitas" nicht nur das reichhaltiges Sortiment angeboten. Es gab frische Waffeln und Kaffee. Zudem unterhielt André Käpper aus Wolsfeld mit einer Gruppe von Trommlern die Kunden. Außerhalb des Weltladens betreiben die ehrenamtlichen Helfer in Bitburg zusätzlich Kommissionsarbeit. Nach Jugendgottesdiensten werden beispielsweise Güter angeboten, und Jugendliche können die Waren in ihrer Schule verkaufen. Auf diese Weise ist es möglich, den Bekanntheitsgrad des Geschäftes zu vergrößern. Dies ist wichtig, weil viele Kunden nichts oder doch nur wenig über den Hintergrund des Projektes "Eine-Welt-Laden" wissen. Hierzu zählt auch, dass die Jugendzentrale als Betreiber nicht von dem Gewinn profitiert. Das erwirtschaftete Geld fließt ausnahmslos in die Partnerschaft mit Bolivien. Da die Mitarbeiter ihre Arbeit ehrenamtlich leisten, würde sich die Jugendzentrale freuen, wenn sich der Helferstamm vergrößern würde. Interessierte Bürger, die sich im Rahmen von "Alasitas" engagieren möchten, können sich im Laden oder bei der Jugendzentrale unter Telefon 06561/8938 melden.

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