Geschichte Abzug vor 25 Jahren, aber geflogen wird in Bitburg noch immer 

Bitburg · 2019 jähren sich  Ereignisse, die die Region geprägt haben. Der TV erinnert an den Abzug der Amerikaner von der Air Base Bitburg vor 25 Jahren.

 Das Gelände des Flugplatzes Bitburg von oben gesehen. Auf dem rechten Foto ist der Tower der Air Base Bitburg zu sehen, die die Amerikaner 1994 verließen. 

Das Gelände des Flugplatzes Bitburg von oben gesehen. Auf dem rechten Foto ist der Tower der Air Base Bitburg zu sehen, die die Amerikaner 1994 verließen. 

Foto: TV/Bernhard Heller

42 Jahre war das 36. Jagdgeschwader der US-Airforce auf der Airbase in Bitburg stationiert und Teil des Lebens der Stadt.

Vor 25 Jahren, also im Jahr 1994, war es damit vorbei. Schon ein Jahr zuvor erhielten die Politiker der Region die Nachricht, dass die Soldaten vom Flugplatz Bitburg abgezogen werden sollen. Diese Neuigkeit bereitete große Sorgen in der Region, fürchtete man doch um rund 2000 Arbeitsplätze, die mit der Air Base verbunden waren. Außerdem hatten die hier lebenden Amerikaner auch einiges an Geld in die Region gebracht.

Doch es blieb dabei, 1994 zog das Jagdgeschwader ab. Zurück blieb ein etwa 484 Hektar großes Gelände, für das nun eine neue Nutzung gefunden werden musste. Auf einem Teil der Fläche, der als Gewerbe-, Industrie- und Freizeitgelände verplant wurde, ist das  auch gut gelungen. Im Laufe der Jahre siedelten sich hier rund  160 Betriebe und Freizeit-Einrichtungen an.

Doch der größere Teil des Flugplatzgeländes sollte weiter als Flugplatz erhalten bleiben, ein Plan, der bis heute eine wechselvolle Geschichte erlebt hat. Los ging es damit im September 1995. Da beantragte die 1994 gegründete Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg (EBFB) eine Sicht- und Instrumentenfluggenehmigung für Tag- und Nachtflug.

Im Mai 1998 erteilte die Bezirksregierung Trier eine Genehmigung für Sichtflug, die für den Instrumentenflug stellte sie zurück. Daraufhin kam es zu Widersprüchen und Klagen gegen die Sichtflug-Genehmigung. Nach einem Hin- und Her zwischen den gerichtlichen Instanzen gab  das Oberverwaltungsgericht schließlich Ende September 2008  den Verkehrslandeplatz für den Sichtflug frei.

Der Tower wurde saniert, die räumlichen und personellen Voraussetzungen zur Einführung fester Betriebszeiten für den Verkehrslandeplatz geschaffen. 2008 begannen verstärkte Bemühungen, private Investoren zu gewinnen. 2009 tritt der luxemburgische Projektentwickler Frank Lamparski auf den Plan und stellt Pläne für einen Bit-Airport vor. Das Gelände soll nach seiner Vorstellung zu einem Passagier- und Frachtflughafen ausgebaut werden. Doch nach anfänglicher Euphorie erfolgte bald die Ernüchterung. Lamparski konnte die 30 Millionen Startkapital vor Ablauf einer vereinbarten Frist nicht nachweisen. „Der Deal ist geplatzt“ kommentierte damals der Aufsichtratschef der im Mai 2002 gegründeten Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen. In der Folge verabschieden sich die Stadt Bitburg und der Eifelkreis aus der Flugplatz GmbH, die fortan in privater Hand lag. Sie war Eigner des Towers und nutzte weiter Landebahn, Rollfelder.

Aktuell ist Bernd Pohl Herr des Flugplatzes und plant mit seiner Bit-Air-Flug GmbH dort einen kleinen Sport- und Freizeitflugplatz aufrecht zu erhalten. Er betreibt dort schon seit rund zehn Jahren ein Fallschirm-Center. Aus dem Verkehrslandplatz ist ein Sonderlandeplatz geworden. Das heißt, dass Piloten nicht mehr erwarten können, dass der Tower ständig besetzt ist. Wer hier landen möchten, muss sich ankündigen und fragen, ob der Flugplatz offen ist. Von den ursprünglich 3000 Metern Start- und Landebahn stehen nur noch 1200 zur Verfügung.

Diese kleinere Lösung kommt auch der Initiative „Bürger gegen Nachtflug“entgegen.

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