"Vorbeugen ist besser als Heilen"

BITBURG. (palu) Praxisnah informierte die Maschinenbau- und Metallberufsgenossenschaft bei einer Tagung in Bitburg über Neuerungen zum Thema Arbeitsschutz.

"Vorbeugen ist besser als Heilen", darin sind sich die 33 Teilnehmer der Fachtagung der Maschinenbau- und Metallberufsgenossenschaft im Bitburger Eifelstern einig. "Gerade für kleine Unternehmen ist der Arbeitsschutz oft eine Last, da die Unternehmer meist nicht die Zeit haben, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftigen", erklärt Heinz-Rudolf Neumann von der Berufsgenossenschaft. "Wir wollen dabei helfen, dass auch bei kleinen Betrieben die Mitarbeiter optimal geschützt sind", sagt der Fachmann. Hilfe bietet die Berufsgenossenschaft beispielsweise bei der Erstellung der Arbeitsplatzgefährdungsbeurteilung, die jeder Unternehmer abgeben muss. "Wir haben dort viel Vorarbeit geleistet, damit die Betriebe diese Berurteilungen erstellen können", sagt Neumann. "Gefährdungen erkennen, bewerten und beseitigen", war ein Thema, zu dem Fachleute im Eifelstern referierten. "Ziel ist es, alle Mitarbeiter so gut zu informieren, dass sie Gefahren erkennen, um sich und andere schützen zu können", sagt Andreas Rentel, Leiter der Präventionsabteilung. Und dass diese Prävention sich lohnt, zeigt der starke Rückgang der Zahl von Arbeitsunfällen in der Metallindustrie bundesweit: Gegenüber 1970 ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um 70 Prozent zurückgegangen, gegenüber 2002 waren es gut acht Prozent weniger. "Und das macht sich auch finanziell bei den Unternehmen bemerkbar. Denn unter den Fehlzeiten bei Krankheit leidet die Produktion, und die Kosten werden höher", sagt Neumann. Bei der Arbeit der Berufsgenossenschaft geht es nicht nur um korrekte Arbeitskleidung beim Schweißen oder Flexen, sondern auch um psychische Probleme der Mitarbeiter. "Die Arbeitsverfahren und Maschinen sind generell sicherer geworden, doch Mobbing, Stress und Schwierigkeiten zu Hause sind neue Probleme, die wir nicht außen vor lassen wollen", erklärt Neumann. "Es ist aber schwierig an die Leute ranzukommen, da die Leute Angst davor haben, und bei solchen Sachen gerne mal die Augen zu gemacht werden", sagt er. Das Dickicht der Gesetze und Verordnungen, an die sich die Unternehmer halten müssen, versucht die Berufgsgenossenschaft kontinuierlich zu lichten und über Neuerungen zu informieren. "Um etwa ein Drittel haben wir die 100 Unfallverhütungsvorschriften reduziert", sagt Neumann und erklärt weiter, dass man nicht mit dem erhobenen Zeigefinger in die Unternehmen gehe. Im Dialog mit den Betroffenen versucht die Berufsgenossenschaft zu informieren und aufzuklären, damit Unternehmer bei den Paragraphen nicht den Überblick verlieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort