Vorwurf Kindesmissbrauch: Mann vor Gericht

Bernkastel-Wittlich/Trier · Einem 23-jährigen Mann wird vor dem Landgericht Trier vorgeworfen, 2010 im Kreis Bernkastel-Wittlich dreimal mit einem 13-jährigen Mädchen geschlafen zu haben. Im Ermittlungsverfahren bestreitete er die Vorwürfe.


Der Geschlechtsverkehr soll laut Anklageschrift einvernehmlich erfolgt sein; da das Mädchen aber unter 14 Jahre alt war, würde dies als schwerer sexuellen Kindesmissbrauch geahndet. Im Ermittlungsverfahren hatte der Mann die Vorwürfe bestritten und behauptet, das Kind sei in ihn verliebt gewesen. Da er ihre Liebe nicht erwidert habe, würde sie ihn nun zu Unrecht belasten.
Gestern hat die Hauptverhandlung vor der 1. Großen Jungendkammer des Landgerichts Trier begonnen. Dort gibt sich der 23-jährige Mann betont lässig. Er selbst stellt viele Fragen an die Zeugen - teilweise so viele, dass er vom Vorsitzenden Richter Albrecht Keimburg gemaßregelt wird.
Der Angeklagte ist einschlägig vorbestraft - zweimal wurde er als Teenager verurteilt, da er Sex mit Kindern unter 14 hatte. Damals war er lediglich sechs Monate bis anderthalb Jahre älter als die Kinder, mit denen er geschlafen hatte. Entsprechend niedrig fielen die Strafen mit jeweils drei Wochen Dauerarrest aus.
Das mutmaßliche Opfer sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Die Befragung dauerte so lange, dass laut Staatsanwältin Kristina Streit die Fortsetzung der Verhandlung und das Urteil verschoben werden mussten. Wann das Verfahren fortgeführt wird und ob das Mädchen den Ankläger mit seiner Aussage belastete, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. alo

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