Wahrzeichen bleibt erhalten

DASBURG. Seit Jahren kämpfen die Freunde der Dasburg darum, die Ruine der mittelalterlichen Festung nahe am Dreiländereck zu erhalten. Wenn alles glatt läuft, startet das Land als Besitzer der Burg 2007 eine umfangreiche und teure Sanierung.

Wer das Hochplateau der Dasburg erklimmt, genießt einen einzigartigen Ausblick auf das Isleker Ourtal. An diesem idyllischen Flecken spitzte sich die Lage 2003 dramatisch zu. Um den drohenden Einsturz der beiden Ringmauern zu verhindern, ließ "Burgen Schlösser Altertümer Rheinland-Pfalz" (BSA) für 50 000 Euro rundum provisorische Holzstützen anbringen. BSA gehört zum Landesamt für Denkmalpflege. Die Ortsgemeinde Dasburg (knapp 300 Einwohner) und der Verein Historisches Dasburg (85 Mitglieder zum Teil aus Nachbargemeinden) kämpften weiter um eine langfristige Lösung. Dabei schaltete sich auch die SPD-Landtagsabgeordnete Monika Fink ein. Es folgten Gespräche auf allen Ebenen. Ergebnis: Im Entwurf des Landes-Doppelhaushalts 2007/2008 sind 1,5 Millionen Euro für die Sanierung der Dasburg vorgesehen. Beim Ortstermin mit dem TV sagt Fink optimistisch: "Man kann davon ausgehen, dass die Maßnahme drin bleibt. Der Minister hat es mir persönlich geschrieben. Wir müssen etwas dafür tun, dass solche kulturhistorisch sehr wichtigen Objekte erhalten bleiben." 2002 erstellte der Landesbetrieb Bau und Betreuung im Auftrag von BSA ein Gutachten zum Zustand des Mauerwerks. Für die Instandsetzung des 22 Meter hohen Turms und der Mauern wurden damals 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Eine offenbar zu niedrige Schätzung, die inzwischen sogar verdoppelt wurde. Eine Stellungnahme dazu war von BSA am Montag nicht zu bekommen. "Dasburg ohne Burg kann sich kein Dasburger vorstellen", stellt Richard Ott (SPD) fest. Der Erste Beigeordnete vertritt Ortsbürgermeister Christian Nosbüsch (parteilos), selbst eine der treibenden Kräfte beim Einsatz für den Erhalt des Wahrzeichens.Gute Kontakte nach Vianden und Burg Reuland

Der Innenhof der Burg mit dem schmucken Dorfgemeinschaftshaus daneben dient als Veranstaltungsort für Weihnachts- und Handwerkermärkte. Musikverein und Feuerwehr richteten dort Open-Air-Konzerte aus. Besonders gut passt die historische Kulisse bei Ritterlagern. "Es bestehen gute Kontakte zur Burg Vianden und Burg Reuland. Da lässt sich etwas aufbauen", sagt SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dieter Thommes. Aufbauen wollen die Dasburger noch einiges, zum Beispiel eine Rekonstruktion des Torbogens bei der Einfahrt zum Innenhof. Auch die alte Brücke davor ist sanierungsbedürftig. Zweck des Anfang 2004 gegründeten Vereins Historisches Dasburg ist die Förderung von Denkmalschutz und Denkmalpflege, insbesondere der Ruine Dasburg und des historischen Ortskerns. Vorsitzender Rolf Heiles verweist auf den Erfolg bei der Neugestaltung des Dorfplatzes mit dem Erhalt des Hauses Trost (der Trierische Volksfreund berichtete). Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert ist nachweislich der älteste Profanbau (für nichtsakrale Zwecke) der Westeifel. In Arbeitseinsätzen auf der Dasburg erneuerten Vereinsmitglieder und weitere Helfer zum Beispiel ein Geländer und eine Holz-Sitzgruppe. Durch die Entscheidung in Mainz sehen die Freunde der Dasburg ihren Rücken gestärkt und hoffen auf baldigen Baubeginn auf dem Berg.

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