Waldbegehung aus Überzeugung

Mit einer Waldbegehung wollte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf eine aus ihrer Sicht desolaten Situation des Kreiswaldes aufmerksam machen. Es fanden allerdings nur wenige Interessierte den Weg in den Wald nahe der Ortsgemeinde Fischbach.

 Regino Esch zeigt, wie Verbiss durch Wild dazu führt, dass aus jungen Bäumen Büsche werden. TV-Foto: Lothar Kolling

Regino Esch zeigt, wie Verbiss durch Wild dazu führt, dass aus jungen Bäumen Büsche werden. TV-Foto: Lothar Kolling

Fischbach-Oberraden. (lk) Die Aktion der Grünen sollte Klarheit über den Zustand des Kreiswaldes bringen. Eingeladen waren die Bevölkerung sowie die Kreistagsfraktionen der anderen Parteien; es nahmen allerdings ausschließlich Mitglieder der Grünen daran teil. Der Aktion vorausgegangen war eine Auseinandersetzung im Kreistag über die Situation des Kreiswaldes. Regino Esch von den Grünen hatte Verbissschäden bemängelt, die durch eine Überpopulation von Wild entstünden, und forderte eine umfangreiche Bejagung. Der Kreis käme seiner Verantwortung für den Kreiswald nicht angemessen nach, lautete seinerzeit Eschs Vorwurf, der vom Kreis harsch zurückgewiesen wurde. Esch berief sich bei seiner Kritik auf ein Gutachten aus dem Jahre 2005, das vom Forstamt Neuerburg erstellt wurde und den Wald der Ortsgemeinde Fischbach-Oberraden in einem verheerenden Zustand schildert. Bei der Begehung fand Esch das Gutachten bestätigt und fühlt sich in seiner Meinung bestärkt. Insbesondere beim jungen Wald seien die Schäden durch Verbiss unübersehbar. Es sei nicht nur ein ökologischer Schaden, der hier entstünde, sondern auch ein wirtschaftlicher, da zwar junge Bäume gepflanzt, doch schon bald wieder zerstört würden. Esch sieht den nachwachsenden Bestand und damit die Holzernte für kommende Generationen gefährdet. Dass die Waldbegehung offenbar nicht angenommen wurde, entmutigt ihn nicht. Auch weiterhin will er sich für die Belange des Waldes einsetzten.

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