Walter Schmidt hängt fünf Jahre dran

Gönnersdorf · Eigentlich hatte er ja abdanken wollen: Walter Schmidt, bisheriger Ortsbürgermeister von Gönnersdorf. Aber am Donnerstag hat ihn der Ortsgemeinderat dann doch in eine dritte Amtszeit gewählt - einstimmig.

Gönnersdorf. Er hat sich dann doch noch einmal breitschlagen lassen: Walter Schmidt, für die CDU auch im Rat der Verbandsgemeinde Obere Kyll, ist seit Donnerstagabend wieder Ortsbürgermeister von Gönnersdorf.
Gewählt haben ihn die acht Mitglieder des neuen Ortsgemeinderats in der konstituierenden Sitzung.
Der 61-jährige Schmidt bekennt, nach seiner bisher zweiten Amtszeit nicht mehr "so ganz den Antrieb" verspürt zu haben, um noch einmal fünf Jahre lang weitermachen zu wollen. Also habe er nicht mehr kandidiert: "Ich bin nicht zur Urwahl angetreten in der Hoffnung, dass sich in Gönnersdorf vielleicht ein anderer Kandidat um den Posten bemüht und wollte erst einmal abwarten, was passiert."
Allerdings passierte nichts, zur Kommunalwahl am 25. Mai meldete sich dann auch kein anderer, der im Dorf die Geschäfte übernehmen wollte.
Schmidt: "Es wurde zwar viel spekuliert, aber dann hörte man nichts mehr." Die Gemeinde mit ihren 480 Einwohnern hatte deshalb zunächst keinen Bürgermeister, der Rat musste nun in der konstituierenden Sitzung einen neuen Gemeindechef bestimmen. Die Wahl fiel auf Walter Schmidt, und zwar einstimmig. "100 Prozent der Stimmen", sagt Schmidt und lacht: "So ein Ergebnis hat keiner."
Deshalb sei nun auch seine Motivation wieder da, für die Gemeinde zu arbeiten. "Ich hab gestern zu den Ratsmitgliedern gesagt: Heute freuen wir uns - morgen fangen die Probleme an", sagt Schmidt am Freitag zum TV. Der alte und neue Bürgermeister verzichtete auf sein Ratsmandat, an seine Stelle rückte Peter Schmitz ins Gremium nach. Die beiden Beigeordneten, Volkmar Hoffmann und Reinhold Lenzen, wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Das einstimmige Ergebnis für Walter Schmidt war nicht unbedingt zu erwarten: Der Ortsbürgermeister ist bekannterweise ein Verfechter der Fusion der Verbandsgemeinde Obere Kyll mit der Nachbarkommune Prüm im Eifelkreis - aber nicht alle Ratsmitglieder ziehen da am gleichen Strang. So haben einige inzwischen ein Papier unter die Leute gebracht, in dem sie gegen diese Fusion argumentieren (ausführlicher Bericht folgt). Die Ortsgemeinde hat deshalb für Dienstag, 8. Juli, zum Thema Kommunalreform eine Einwohnerversammlung einberufen. Sie beginnt um 20 Uhr im Gemeindehaus. fpl

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