Wanderlust bringt neue Partner zusammen

Schönecken/Mainz · Mit dem Ausbau der Wanderwege in der Eifel steigt auch der Bedarf an wetterfesten Holzbrücken. Wie diese wartungsarm und günstig hergestellt werden können, untersucht ein Projekt des Landesumweltministeriums, das mit Forstbertieben, Zimmerei und Hochschule Trier kooperiert.

Schönecken/Mainz. Wandern liegt voll im Trend. Doch damit die Gäste trockenen Fußes über die vielen Bäche in der Eifel gelangen können, steigt der Bedarf an Fußgängerbrücken aus Holz. Darauf hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium reagiert und unterstützt ein Forschungsprojekt, das sich hinter dem sperrigen Titel "Anwendungsorientierte Erprobung einer Holz-Beton-Verbundbrücke auf Rundholzbasis" verbirgt. Bis zu 42 000 Euro hat Ministerin Ulrike Höfken (Grüne) dafür bewilligt. Allerdings nicht aus der eigenen Kasse, sondern das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Insgesamt verfügt das Projekt über ein Budget von rund 84 000 Euro. Das Ziel ist es, ein Holzbrückensystem für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen, das wartungsarm, günstig und leicht zu montieren ist, sagt Höfken.
Die rund 13 Meter lange Musterbrücke soll voraussichtlich im Herbst bei der Zimmerei Peter Floss in Schönecken gebaut werden. Die Oberfläche der Brücke wird aus wasserdichtem Beton bestehen. Getragen wird sie von darunterliegenden, 20 Zentimeter dicken Douglasienstämmen, die durch den Beton vor Feuchtigkeit geschützt sind.
Das Besondere aus Sicht des Ministeriums: Das Rohholz soll direkt von den Forstbetrieben ohne Zwischenstation in einem Sägewerk an die Zimmerei geliefert werden. Dort wird es dann verarbeitet. "Eine derartige Entwicklung, bei der der Stamm als Rohmaterial ohne Umweg über ein Sägewerk mit dessen energieintensiven Verarbeitungsprozessen direkt zu einer Anwendung im Holzbrückenbau führt, ist völlig neu und unterstreicht den Innovationsaspekt des Vorhabens", sagt Höfken.
Kooperation mit Hochschule Trier


Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Brückentragwerkes spielt die geplante Kooperation mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Holz (LFH) der Hochschule Trier. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Entwicklung neuer Holz-Beton-Verbundtechnologien. Beabsichtigt ist, dass die erforderlichen Versuche und Entwicklungsaktivitäten vom Personal der Zimmerei Floss vorgenommen werden, die wissenschaftliche Begleitung durch Personal des LFH erfolgt. Auch sollen Masterstudierende des Bauingenieurwesens der Hochschule einige Arbeiten erledigen. red

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