Wandertag als Wirtschaftsfaktor

PRÜM. Der 106. Deutsche Wandertag kommt mit Riesenschritten auf die Eifel zu. Über den Stand der Planung und über die wirtschaftlichen Auswirkungen sprach Organisationschef Walter Densborn im TV-Interview.

Sind Sie zufrieden mit den Vorbereitungen bisher?Densborn: Bisher ist wirklich gute Arbeit geleistet worden. Das Programm umfasst mehr als 300 Einzelveranstaltungen, und im Jahre 2004 konnten bereits die ersten Programmhefte auf Messen und bei sonstigen Anlässen verteilt werden. Es sind inzwischen 35 000 Broschüren verteilt worden. Mit Veröffentlichungen in 200 000 Wandermagazinen, in weiteren Veröffentlichungen des Deutschen Wanderverbands und der verschiedenen Regionalverbänden und nicht zuletzt in den Verlagswerken des Eifelvereins ist das Programm und damit die Eifel als attraktives Wanderland dem Menschen nahe gebracht worden. An welchen Stellen muss noch nachjustiert werden?Densborn: Wir sind dabei, das endgültige Programm zu überarbeiten. Dieses wird in einer Auflage von 20 000 Exemplaren erscheinen. Wir stehen etwas unter Zeitdruck, da es bereits Anfang März auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin vorgestellt wird. Die Einzelveranstaltungen müssen im Detail durchgeplant und abgesichert sein; zum Beispiel der Fest-Umzug mit mehr als 15 000 Teilnehmer. Die gemeldeten Folklore- und Motivgruppen müssen ebenso wie die Wanderer konkret eingeplant werden und die notwendige Zahl von Musikgruppen ist sicherzustellen. Wie läuft die Werbekampagne?Densborn: Die Öffentlichkeitsarbeit läuft seit zwei Jahren. Zunächst durch die Veröffentlichung in den Medien, durch die Verteilung der Programme, die Zeitschriften des Eifelvereins und die Mitteilungen des Deutschen Wanderverbands an rund 600 000 Mitglieder. Wir haben viele Gelegenheiten genutzt, bei touristischen Messen die Eifel als Wanderland vorzustellen. Nun werden die Plakatierungen in der Eifel und die Ausstattung der Wanderzentren mit Ortseingangstafeln und Bannern, mit dem Bild-Motiv und dem Logo des Deutschen Wandertags und einem herzlichen Willkommensgruß, erfolgen. Was planen Sie noch?Densborn: Die mit dem Trierischen Volksfreund als Medienpartner organisierte erste Familienwanderung in Manderscheid war ein sehr gelungener Auftakt der öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten. Mit dem Trierischen Volksfreund haben wir zudem vereinbaren können, dass eine Sonderbeilage mit vielen Informationen zur Eifel, den Wanderzentren und dem Veranstaltungsprogramm im Vorfeld der Veranstaltung erscheinen wird. Diese Sonderbeilage wird als Programminformation in zusätzlicher Auflage an die teilnehmenden Wanderer und Besucher verteilt. Wahrlich auch für die Betriebe der Eifelregion eine gute Gelegenheit, Produkte und Leistungen anzubieten. Wandern ist offenbar ein großer Wirtschaftsfaktor. Das zeigen nicht nur die Übernachtungszahlen, sondern auch die Tatsache, dass der Deutsche Wandertag 2006 mit einem eigenen Shop an den Markt geht, um Merchandising zu betreiben. Lässt sich das wirklich rechnen? Densborn: Die Experten rechnen mit mindestens 50 000 Übernachtungen. Es werden bis zu 20 000 Wanderer mehrere Tage in der Eifel verweilen. Bereits jetzt sind mehr als 20 000 Übernachtungen gebucht beziehungsweise angefragt. Gerade jetzt in der von der Öffentlichkeit wahrgenommenen Euphorie der wirtschaftlichen Bedeutung der Fußballweltmeisterschaft für unser Land drängt sich für mich der Vergleich auf. Die Eifel kann laut Meinung der Experten mit einem wirtschaftlichen Erfolg von mehr als drei Millionen Euro rechnen. In der Partnerschaft mit der Eifel-Sport GmbH werden Merchandising-Artikel, wie die Wandertagsplakette, Windbreaker, und T-Shirt, Base-Cap und Wandertagsliederbücher mit dem Logo des Deutschen Wandertages 2006 vermarktet. Natürlich ist auch hier der wirtschaftliche Erfolg ein Ziel, nicht aber das alleinige. Inwiefern ist die Jugend in den Wandertag 2006 einbezogen?Densborn: Die Planungen für das Internationale Jugendfestival müssen konkretisiert werden. Wir sind dabei, die endgültigen Fakten und Beteiligungen abzuklären. Die Jugend wird mit internationaler Beteiligung eine Rolle spielen. Konkret wird das Europäische Jugend-Orchester auf der Bühne in Prüm auftreten und auch die Schlusskundgebung am Drei-Länder-Eck musikalisch mitgestalten. S Mit Walter Densborn sprach unser Redakteur Manfred Reuter.

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