Wanderweg bleibt gesperrt - Strecke durch das Butzerbachtal bei Kordel frühestens 2016 wieder offen

Kordel/Trier · Möglicherweise nicht zulässige Bauteile, fehlende Schwingungsdämpfer oder nicht fachgerechte Geländer. Bis alle Mängel am Weg durch das Butzerbachtal behoben sind, bleibt die beliebte Wanderstrecke gesperrt. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Weg erst kommendes Jahr wieder geöffnet werden kann.

 Wacklige Angelegenheit: Die Hängebrücke im Butzerbachtal.

Wacklige Angelegenheit: Die Hängebrücke im Butzerbachtal.

Foto: Hans-Michael Engelke

Kordel/Trier. Wer zahlt für die notwendigen Reparaturen, was muss genau gemacht werden und wann ist der Weg durch das Butzerbachtal bei Kordel und Newel wieder frei zugänglich? Auf all diese Fragen können Bürgermeister Wolfgang Reiland (Verbandsgemeinde Trier-Land) sowie die Ortsbürgermeister Willi Arnoldy (Newel) und Medard Roth (Kordel) derzeit keine Antwort geben. Fest steht für Roth jedoch eine Sache: "Wir können keine drei Jahre warten, sonst ist die Strecke tot."Brücke bereitet Kopfschmerzen


Der von Kordels Ortschef genannte Weg ist rund 850 Meter lang, zählt zu den beliebtesten Wanderstrecken in der Eifel und verläuft zwischen den Ufern hin- und herwechselnd entlang des Butzerbachs. Unter anderem gehört zum Weg eine Holzbrücke sowie eine zweiteilige Hängebrücke. Sie bereitet den Verantwortlichen besonders viel Kopfschmerzen (der TV berichte). Denn ein Brückenprüfer ist nicht sicher, ob diese Konstruktion sicher ist. In einem Gutachten hat der Experte festgestellt, dass Teile verbaut wurden, die nach den aktuell geltenden Vorschriften nicht erlaubt sind. Zudem fehlen Schwingungsdämpfer. Diese sollen verhindern, dass sich die Brücke zu sehr aufschaukelt. Das sagt Jürgen Karst, Chef der Technischen Werke Trier-Land. Er versucht derzeit herauszufinden, ob die Brücken und Stege im Tal sicher sind oder nicht. Es sei beispielsweise auch offen, ob überhaupt sogenannte Kuhmäuler hätten eingebaut werden dürfen. Die u-förmigen Metallelemente finden sich auch an Autos und werden dort zur Befestigung von Abschleppseilen benutzt.
Bürgermeister Reiland spricht davon, dass derzeit die Herstellerfirma nach den Unterlagen der Brücken fahndet. "Erst, wenn alle Unterlagen vorliegen, können wir klären, wie es weitergeht." Auch beim Zweckverband Naturpark Südeifel, dessen Vorgängerorganisation Verein Naturpark Südeifel für die Herrichtung der Wanderstrecke verantwortlich war, läuft die Suche nach Plänen.
Anfang August wird es ein Treffen geben, an dem Firma, Zweckverband sowie Gemeinden teilnehmen. Dann soll auch feststehen, wie die nächsten Schritte sind. Angesichts dieser Ausgangslage sind Arnoldy, Roth und Reiland einig, dass der Naturerlebnisweg in diesem Jahr wohl nicht mehr geöffnet werden kann.
Es gebe zwar Arbeiten wie das Sichern von Geländern, die mit relativ einfachen Mitteln bewerkstelligt werden können, sagt Karst. Die zu erwartenden Arbeiten an den Brücken werden wohl aufwendiger. Zur Erinnerung: Für den Bau der Holzbrücke wurde eigens eine Seilbahn eingerichtet.
Diese führte von der L 43 im Wald zwischen Butzweiler und Kordel zu einem Platz unweit der Brückenbaustelle. Von dort aus wurden die Brückenteile per Hand zum heutigen Standort getragen.
Die Beteiligten hoffen, dass die Sicherheitsfragen geklärt werden können, ohne dass es zu einem Rechtsstreit kommt. Sollte es dazu kommen, wird sich das Ende der Sperrung weiter hinauszögern. har

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