Warten an der Römermauer

Mit der Marken-Erlebniswelt und der Stadthalle bekam der Westen Bitburgs einen enormen Entwicklungsschub. Doch noch haben es die Besucher der neuen Attraktion schwer, von dort in die Altstadt zu kommen. Eine direkte Verbindung für Fußgänger fehlt, um die viel befahrene Straße zu passieren.

 Von der Stadthalle führt ein Arkadengang (links) in die Altstadt. Es gibt zwar einen Zebrastreifen über die Straße Römermauer, aber um den zu benutzen, müssten Passanten einen langen Umweg nehmen (rote Linie). TV-Foto: Dagmar Schommer

Von der Stadthalle führt ein Arkadengang (links) in die Altstadt. Es gibt zwar einen Zebrastreifen über die Straße Römermauer, aber um den zu benutzen, müssten Passanten einen langen Umweg nehmen (rote Linie). TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Fünf Minuten Wartezeit sind nichts, wenn man als Fußgänger über die Straße An der Römermauer will. Mehr als 10 000 Fahrzeuge täglich rollen nach Schätzung von Bauamtsleiter Heinz Reckinger über die viel befahrene Bundesstraße, die die Bitburger Marken-Erlebniswelt samt Stadthalle und Tourist-Info von der Altstadt trennt.

Zwar gibt es etwa hundert Meter weiter südlich einen Zebrastreifen, der zu einem Brauerei-Verwaltungsgebäude führt. Aber den Ausgang des neuen Publikums-Magneten haben die Architekten bewusst so gestaltet, dass die Besucher durch einen Arkadengang direkt auf den Torbogen zum Rathaus und die dahinter liegende Altstadt geführt werden.

"Das gehört ja mit zum Konzept, dass die Besucher der Marken-Erlebniswelt, Stadthalle und Tourist-Info auch die Innenstadt beleben", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels und ergänzt: "Eine bessere Anbindung zur Innenstadt in diesem Bereich hat für mich eine große Bedeutung. Der Fußgängerüberweg muss in Höhe der Stadthalle angelegt werden." Über die Verlegung des Zebrastreifens wolle die Verwaltung mit der Brauerei sprechen. Nach Bauamtsleiter Reckinger könnte der Zebrastreifen noch dieses Jahr verlegt werden.

So weit, so gut. Doch eigentlich soll der komplette Bereich "Grüner See", wie der Parkplatz vor dem Rathaus heißt, umgestaltet werden. Das ist Teil des "Rahmenplans westliche Altstadt" (der TV berichtete). Kernpunkte: An die Ecke Görenweg/Römermauer soll ein Kreisel den Verkehr bremsen, die Straße Römermauer soll entlang der Stadthalle durch einen begrünten Mittelstreifen getrennt werden und damit Fußgänger das Queren zusätzlich erleichtern, und der "Grüne See" soll grüner werden - mehr Bäume, weniger Parkplätze, ein Wasserband und etliche weitere Verschönerungsmaßnahmen samt Sitzbänken. Doch bis diese Ideen umgesetzt werden, vergeht noch Zeit.

Frühestens kommendes Jahr werden die für den Umbau nötigen rund 700 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Zudem kalkuliert die Stadt mit einer Unbekannten. Reckinger: "Ob der Kreisel am Görenweg tatsächlich nötig ist, hängt davon ab, was auf dem Müller-Flegel-Gelände angesiedelt werden soll und wie viel zusätzlichen Verkehr das bringt. Aber da warten wir noch auf eine konkrete Planung."

Meinung

Keine halben Sachen

Von Dagmar Schommer

Keine Frage: Der Zebrastreifen gehört da hin, wo die meisten Leute die Straße Römermauer passieren. Und das ist seit der Eröffnung der Bitburger Marken-Erlebniswelt samt Stadthalle und Tourist-Info am Ende des Arkadengangs. Es sollte also kein Problem sein, zumindest diese kleine Korrektur für eine bessere Anbindung des wachsenden Westens an die Altstadt umzusetzen. Es wundert schon ein wenig, warum das auch ein Jahr nach der Eröffnung der neuen Brauerei-Attraktion samt Stadthalle und Tourist-Info noch auf sich warten lässt. Aber mit der Verlegung des Zebrastreifens allein ist es nicht getan. Rund wird das Ganze erst, wenn auch die Umgestaltung des Bereichs am "Grünen See" folgt. Schließlich ist der Platz der neue West-Eingang zur Altstadt - und als Parkfläche völlig verschenkt. d.schommer@volksfreund.de

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