Warten auf Schnee und die Holländer

Prüm · Insgesamt 160 000 Euro hat der Zweckverband Schwarzer Mann in diesem Jahr in das Blockhaus und das Umfeld des Skigebiets investiert. Ein Teil davon wurde aus Rücklagen aus den erfolgreichen Wintersportjahren 2010 und 2011 finanziert.

 Seit etwa eineinhalb Jahren betreiben Andre und Silvia Hillen aus Bleialf das Blockhaus an der Schneifelspitze. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Seit etwa eineinhalb Jahren betreiben Andre und Silvia Hillen aus Bleialf das Blockhaus an der Schneifelspitze. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Prüm. Anfang Dezember kam der Schnee, und er kam reichlich. An 21 Tagen zwischen dem 10. Dezember und dem 5. Januar lief der Skilift auf dem Schwarzen Mann und spülte rund 52 000 Euro an Einnahmen in die Kasse des Zweckverbands Schwarzer Mann (siehe Extra).
Angesichts dieser Zahlen ist Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbands zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen Saison 2010/11. Ganz entscheidend für den Erfolg sei nicht nur, dass überhaupt Schnee falle, sondern auch, dass er zu den richtigen Zeiten da sei. Denn zwischen Weihnachten und dem 6. Januar sind in den Niederlanden Ferien - ein entscheidender Faktor für das Prümer Wintersportgebiet. So war die Saison auch die erfolgreichste der vergangenen Jahre.
Zum Vergleich: 2009/10 beliefen sich die Einnahmen auf 34 528 Euro, 2008/09 waren es 8753 Euro und 2007 war mangels Schnee überhaupt kein Skibetrieb möglich.
Denn im Gegensatz zum Skigebiet in der Wolfsschlucht verfügt der Schwarze Mann nicht über Schneekanonen, um die Pisten künstlich zu präparieren. Eine solche Anschaffung wird auf 2,5 bis drei Millionen Euro veranschlagt und ist angesichts der Finanzlage des Kreises ausgeschlossen.
Nun steht die neue Wintersaison vor der Tür - für die sich Söhngen mindestens drei Monate Winter mit mindestens 20 Zentimetern Schnee wünscht. Denn es wurde in den vergangenen Monaten einiges in die Unterhaltung des Blockhauses und des Geländes investiert. Neu sind unter anderem zwei Terrassen mit Blick auf die Abfahrtspiste, dazu ein abgetrennter Raucherbereich an der ebenfalls neuen Theke. Außerdem wurde der Innenbereich frisch gestrichen, so dass der Gastraum heller wirkt, gleichzeitig bleibt der Blockhaus-charakter erhalten. Zudem wurde die Heizungsanlage erneuert. Insgesamt summieren sich die Aufwendungen des Zweckverbands auf 160 000 Euro. Noch auf der Anschaffungsliste stehen drei neue Kontrollhäuschen.
Seit dem 1. Juli 2010 betreiben André und Silvia Hillen als Pächter das Blockhaus Schwarzer Mann. Sie habe sich mittlerweile auch gut eingelebt, sagt Silvia Hillen.
"Der Pächterwechsel war keine einfache Situation", sagt VG-Bürgermeister Söhngen. Nach fünf Jahren hatte die Familie Fuchs angekündigt, den Pachtvertrag nicht verlängern zu wollen. "Aber es hat sich alles zum Guten entwickelt. Wir sind da sehr zufrieden", sagt Söhngen. "Vom Gastronomischen und von uns aus sind wir für den Winter gut gerüstet."
Extra

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Verbandsgemeinde Prüm haben sich 1995 zum Zweckverband Schwarzer Mann zusammengeschlossen, wobei der Kreis mit Fünfneunteln und die VG mit Vierneunteln beteiligt ist. Bis dahin hatte der Kreis das Wintersportgebiet alleine betrieben. VG und Kreis zahlen für die Finanzierung einen Beitrag von insgesamt 57 310 Euro (Kreis: 31 839 Euro, VG Prüm: 25 471 Euro). Zweckverbandsvorsteher ist Landrat Joachim Streit. Aufgaben sind der Betrieb und die Unterhaltung der Einrichtungen (Blockhaus und Liftanlagen) sowie die Entwicklung und Förderung des Fremdenverkehrs im Bereich des Schwarzen Manns. Das Blockhaus liegt auf einer Höhe von 697 Metern. Das Skigebiet verfügt über zwei Abfahrtspisten mit 700 und 800 Metern Länge und zwei Skilifte. Dazu kommen eine Naturrodelbahn, eine Kinderrodelbahn und ein Rodellift. Drei Langlaufloipen ziehen sich durch die Umgebung. ch

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