Was ist zu hoffen ?

Von keinem Geringeren als Präsident Barack Obama stammen die Worte: "Wagen Sie es, gemeinsam mit mir wieder zu glauben!" und: "Wir müssen Glauben ernst nehmen - nicht nur einfach religiöse Rechte blockieren, sondern jeden Gläubigen in das große Projekt der amerikanischen Erneuerung mit einbeziehen." Glauben also als die unverzichtbare innere Übereinstimmung mit Gottes Autorität und als Vision von einer besseren Welt in all unserem begrenzten und mit Scheitern und Schuld behafteten menschlichen Handeln und Nicht-Handeln.

Wie ist es denn um die europäische und deutsche Erneuerung aus dem Glauben und insbesondere aus dem christlichen Glauben bestellt? So viele Menschen in unserem Land sind getauft und gefirmt bzw. konfirmiert. Warum spielt dann eben dieser christliche Glaube in der Öffentlichkeit und in der Realität vieler kaum eine Rolle? Szenenwechsel: Man stelle sich vor, es klingelt an der Haustür. Man öffnet und vor einem stehen zwei Jugendliche, die sich als katholische Jugendgruppe vorstellen. Sie will zu Glaubensgesprächen und Veranstaltungen in die Pfarrei einladen. Abschreckend? Mutig? Kaum vorstellbar? Diese Szene ist nicht erfunden, sondern Hunderte Male praktiziert worden bei dem Projekt "Misiones - Glauben leben" in der Diözese Mainz. Von süd- und mittelamerikanischen Evangelisationserfahrungen abgeguckt, erlebt und hier ausprobiert. Junge Christen wohnen eine Woche lang im Pfarrzentrum zusammen, besuchen Menschen, beten für ihre Anliegen, organisieren verschiedenste Angebote. Unser Sohn, der dabei war, berichtet von nur gelegentlicher Ablehnung, überwiegend von strahlenden Gesichtern, herzlichen Umarmungen und feuchten Augen beim Abschied. Irgendwie macht das Mut - nicht nur im Kleinen, sondern aufs Ganze gesehen. Wir sind noch nicht so zu wie wir oft tun. hpl/jöl

Michael Schlüter, Dekanatsreferent Dekanat Gerolstein - Hillesheim

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