Was lange ruht, wird jetzt wohl gut - Nach zehn Jahren: Vermarktung des geplanten Ferienparks Wolfsschlucht beginnt

Prüm · Vor zehn Jahren stellte der Walcherather Landwirt Klaus Enders im Prümer Stadtrat seine Idee vor, an der Wolfsschlucht einen Ferienpark zu bauen. Nun hat die Vermarktung der Häuser begonnen, die aber noch gebaut werden müssen - und es werden mehr als zunächst vorgesehen.

 Nah am geplanten Ferienpark liegen Skihütte und Wolfsschlucht. Im Hintergrund die Fläche, auf der gebaut werden soll. TV-Foto: Frank Auffenberg

Nah am geplanten Ferienpark liegen Skihütte und Wolfsschlucht. Im Hintergrund die Fläche, auf der gebaut werden soll. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Ein Ferienpark quasi in Schneeballwurfnähe zum Skigebiet Wolfsschlucht - diese Idee des Walcherather Landwirts Klaus Enders (62) traf vor zehn Jahren auf breite Zustimmung im Stadtrat Prüm. Schnell wurde ein Planentwurf vorgestellt, den die Fraktionen einstimmig mit einem Grundsatzbeschluss annahmen - dann wurde es jedoch immer stiller um das ambitionierte Projekt. War alles etwa nur ein Luftschloss? Nein - aber das Ganze dauerte etwas länger als gedacht.

Nun gibt es unverhofft Neuigkeiten aus der Wolfsschlucht: Die Vermarktung der ersten Häuser hat begonnen. "Die Planungen dauerten tatsächlich lange. Die Bebauungspläne wurden mehrmals überarbeitet, an den ersten Entwürfen musste einiges geändert werden", sagt Klaus Enders. Unter anderem habe man die Anlage zugunsten der Wirtschaftlichkeit vergrößern müssen (siehe Extra). Die Gesamtinvestition, sagt Enders, werde "in den siebenstelligen Bereich" gehen.

"Zunächst planten wir etwa 200 Betten, das mussten wir aber auf 299 anpassen, damit sich der Betrieb später auch lohnt." Mittlerweile stehe das Konzept, und man sei einen großen Schritt weiter: "Viel kann ich zwar noch nicht sagen, aber Fakt ist, dass wir im Moment dabei sind, eine Bauträgergesellschaft zu gründen. Und den Verkauf der entstehenden Häuser haben wir aufgenommen."

Enders hofft, dass die Gesellschaft in spätestens zwei Wochen steht. Sie müsse daraufhin noch eingetragen werden, und dann gehe es hoffentlich bald mit dem Bau eines bereits genehmigten Musterhauses los. "Und das so schnell wie möglich. Vielleicht werden es sogar zwei, daran arbeiten wir noch, aber wir haben ja verschiedene Haustypen, die wir ja auch vorstellen wollen."

Ein schneller Sprung nach vorne, der selbst Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy überrascht. Sie habe zufällig vom Beginn der Vermarktung erfahren: "Aus einer Anzeige - ich habe sonst selbst kaum neue Informationen, nur dass ein Musterhaus kommen soll." Nicht weiter schlimm - hat die Stadt doch ihre Hausaufgaben bisher gemacht: Die Bebauungspläne stehen, und wenn die Häuser tatsächlich verkauft sind, kommt die Kommune wieder ins Spiel.
Dann nämlich steht der Bau einer neuen Abbiegespur auf der B 265 zum Skigebiet und zum zukünftigen Ferienpark erneut auf der Tagesordnung. Ursprünglich war es sogar schon fast so weit, als vor drei Jahren die angrenzende Bundesstraße modernisiert und verbreitert wurde (der TV berichtete).

Für 52 000 Euro war damals vorgesehen, im Zuge des Ausbaus eine Linksabbiegespur zur Wolfsschlucht einzurichten. Der Stadtrat stellte dies aber zurück mit dem Hinweis, wieder aktiv zu werden, sobald das Feriendorf verwirklicht werde.
Erste Vorarbeiten wurden übrigens im Stillen doch schon abgeschlossen. "Um das Abwasser ableiten zu können, musste der Kanal ausgebaut werden - das ist erledigt", sagt Enders.

Einige Planungsarbeit verursache nun nur noch die Ableitung des Oberflächenwassers. "Es soll in den Speicherteich geführt werden, nur liegt der tiefste Teil des Grundstücks etwas unter der Teichhöhe." Entweder könne man das Gelände aufschütten oder das Wasser hochpumpen, sagt Enders: "Die bessere Lösung muss nun noch geprüft werden."Extra

Etwa 300 Meter von der Bundesstraße 265 entfernt, soll auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzten, 32 000 Quadratmeter großen Grundstück eine Anlage mit Häusern nach Entwürfen des Bitburger Architekten Dieter Müller entstehen. In drei Baubschnitten werden laut aktueller Planung 32 Einfamilienhäuser sowie zwölf Doppelhaushälften errichtet. Die Preise liegen zwischen 188 450 Euro und 212 150 Euro. Die ersten Entwürfe sahen noch 25 bis 30 Häuser vor. Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 345 und 630 Quadtratmetern. In einem vierten Abschnitt ist die Errichtung eines Zentralgebäudes mit einem Gastraum, Büros und einer Verwaltungswohnung in Nähe des Speicherteichs geplant. Aus dem Teich, der ebenfalls dem Besitzer der Fläche, Klaus Enders, gehört, werden im Winter die Skikanonen gespeist. Enders hat dem Ski-Klub den Teich auf 20 Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt. aff

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