Was Mozart und Mathe gemeinsam haben

Die Stadt Bitburg ist um einiges musikalischer geworden. Denn seit kurzem gibt es einen neuen Chor, die Jugendkantorei. Julia Glas, ihres Zeichens Dekanatskantorin, sitzt jeden Donnerstag am Klavier und bringt Kindern die Liebe zur Musik näher.

 Ja! Singen macht Spaß und Chorleiterin Julia Glas gibt den Ton an für die Lieder. TV-Foto: Bettina Bartzen

Ja! Singen macht Spaß und Chorleiterin Julia Glas gibt den Ton an für die Lieder. TV-Foto: Bettina Bartzen

Bitburg. "Mit großer Leinwand und viel Farbe singen", mit diesem Bild beschreibt Chorleiterin Julia Glas, wie eine Liedpassage klangvoll gesungen werden kann. Die Jugendkantorei ist der erste Chor in Bitburg für Kinder ab dem vierten Schuljahr. 16 Kinder sind mit dabei, von denen einige schon im Chor der "Liebfrauenspatzen" gesungen haben.

Konzert mit den Erwachsenen im Advent



Das Repertoire, das Julia Glas mit den Nachwuchssängern beackert, ist groß: Moderne Stücke, Spirituals aus dem vergangenen Jahrhundert und alte Musikstücke. "Jugendliche können mit Begeisterung auch Mozart singen", sagt Glas. Aber auch die Stimmbildung kommt bei Glas nicht zu kurz. In der Jugendkantorei wird jedes Kind gefördert. Bei der Mehrstimmigkeit etwa müssen die Sänger viel Atem haben, damit das Stück aus einem Guss klingt. Denn Julia Glas hat ihre Ziele hoch gesteckt. Ein Auftritt mit dem Erwachsenenchor zum ersten Advent soll das erste Konzert der Jugendkantorei sein. Rebecca, Carolin und Anna sind sich jetzt schon einig: "Musik macht einfach Spaß."

Viele Übungen vermittelt Julia Glas, indem sie Szenen beschreibt. Wenn sie also ihren Schülern vorgibt, fünf Kerzen auszublasen, ist das eine Atemübung. Dabei wird nicht nur die Stimme geübt, sondern gleichzeitig Körperhaltung und Wahrnehmung. Wer mit zwei Fingern im Mund versucht zu singen, bemerkt schnell, wie schwierig das ist. Doch diese Übung dient zur Verbesserung der Artikulation. "Danach singen die meisten ihren Text viel deutlicher", sagt Glas und erklärt: "Die Gesichtsmuskulatur soll bis zum Rücken entspannt sein, der Kehlkopf locker." Singen sei auch ein guter Ausgleich zum Mathematikunterricht, weil zusätzlich sprachliche und emotionale Gehirnregionen aktiviert würden, ist Glas überzeugt. Ihr eigenes Vorbild ist Domkapellmeister Martin Berger aus Würzburg. Er konnte Kinderstimmen sehr gut formen. Der Klang von Jugendlichen und Kindern sei tragfähiger, obertonreicher und feiner. "Es ist erstaunlich, was Kinder an schwierigen Musikstücken singen können", und findet: "Eine Kinderstimme ist ein zartes Pflänzchen, das man behutsam pflegen muss, damit es sich entwickeln kann." Wer von Kind an singe oder ein Instrument spiele, den begleite Musik oft ein Leben lang.

Jugendliche und Kinder die Spaß am Singen haben, können sich noch anmelden.

Die Jugendkantorei probt jeden Donnerstag, von 17 bis 18 Uhr, im Haus der Jugend in Bitburg. Ansprechpartnerin Dekanatskantorin Julia Glas, Telefon 06561/60 49 265.

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