Was will Michael Billen?

Die Diskussion um die geplante Fusion der Sparkasse Trier mit der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm will nicht abebben. Nach der SPD attackiert nun auch die FWG-Kreistagsfraktion den CDU-Landtagsabgeordneten Michael Billen.

Bitburg. (mr) Die Entwicklung der inzwischen im Eifelkreis Bitburg-Prüm heiß diskutierten Sparkassenfusion wird von der FWG-Kreistagsfraktion "mit Erstaunen" zur Kenntnis genommen. "Jetzt hat die CDU auf ihrem Kreisparteitag die Menschen entdeckt", spottet Fraktionschef Rudolf Rinnen in Richtung Michael Billen, der am Samstag beim Parteitag in Irrel davon gesprochen hat, nicht "gegen die Herzen der Menschen" entscheiden zu wollen (der TV berichtete). Bei der Umbenennung des Kreises Bitburg-Prüm in Eifelkreis, bei der fliegerischen Nutzung des Flugplatzes Bitburg, die die FWG nach wie vor befürworte, oder anderer wichtiger Entscheidungen seien die Menschen auch nicht gefragt worden, stellt Rinnen fest und fragt: "Was will Michael Billen?", um die Antwort auf seine Frage in einem Atemzug selbst zu geben: "Zeit gewinnen."Rinnens Vermutung: Billen ist gegen die Fusion

Michael Billen sei nämlich "im Grunde seines Herzens" gegen die Fusion, glaubt Rinnen, allerdings wolle Billen in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratschef der Flugplatz Bitburg GmbH weder den Kreis Trier-Saarburg noch die Stadt Trier mit einem Nein zum jetzigen Zeitpunkt vor den Kopf stoßen. Rinnen: "Denn beide Gremien braucht Michael Billen, um die fliegerische Nutzung des Flugplatzes Bitburg finanziell abzusichern." Wäre Billen jetzt gegen die Fusion, würde ihm der Flugplatz "im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren fliegen".FWG bezeichnet bisheriges Gutachten als lachhaft

Die FWG bleibe derweil bei ihrer Linie und fordere ein unabhängiges Gutachten zu den Fusionsplänen. "Das bisherige Gutachten des Sparkassen- und Giroverbands als unabhängig zu bezeichnen, ist lachhaft", betont Rinnens Fraktionskollegin Elfriede Graupeter. "Das wäre genauso, als würde man die Fleischer-Innung befragen, ob Fleisch gut für den Menschen sei."Die FWG erwartet unterdessen von Landrat Roger Graef (CDU)"nun endlich die Aussage, ob ein unabhängiges Fusionsgutachten beauftragt wird", beharrt Rudolf Rinnen auf der bereits vor mehreren Wochen von Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit (FWG) aufgestellten Forderung.FWG: Unions-Äußerungen sind ignorant

"Wir reden hier von zwei Banken mit mehr als vier Milliarden Euro Bilanzvolumen. Da muss es doch möglich sein, einen neutralen Wirtschaftsprüfer zu beauftragen", untermauert Elfriede Graupeter die Forderung. Als "ignorant" bewertet die FWG indes Unions-Äußerungen hinsichtlich der Gewerbesteuerverluste bei einer möglichen Fusion. "Damit redet die CDU gegen die Interessen des ländlichen Raums", betont Rinnen. Nicht nur die vier Städte des Eifelkreises wären von Verlusten betroffen, sondern noch 24 weitere Gemeinden. Rinnen: "Und für die setzen wir uns ein."

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