Was wird aus Edith und Otto?

Bitburg · Knapp vier Jahre ist es her, dass die ehemalige Edith-Stein-Hauptschule und die Otto-Hahn-Realschule zusammengelegt wurden. Die Einrichtung, die daraus entstanden ist, heißt bislang lediglich Realschule plus. Das jedoch soll nun mit Hilfe von Schülern, Lehrern, Eltern und weiteren Bürgern geändert werden.

 Idyllisch gelegen: Der Realschule plus Bitburg steht eine Taufe bevor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Idyllisch gelegen: Der Realschule plus Bitburg steht eine Taufe bevor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Auf dem Schild, das am Kreisverkehr oberhalb des Talwegs steht, heißt sie nach wie vor Otto-Hahn-Realschule. Und auch im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Gebäude, auf das dieses Schild hinweist, eher als "Otto" denn als Realschule plus Bitburg bezeichnet. Zudem liegt die Schule ja auch an der Otto-Hahn-Straße. Wobei Letzteres so nicht wirklich stimmt. Denn auch wenn der größte Teil des Schulgeländes an die Otto-Hahn-Straße grenzt, so liegt der Zugang der Schule am Talweg.
Das kann man blöd finden, doch ist es für die Schule ein Vorteil. Denn die Einrichtung, die 2010 aus der Zusammenlegung der Edith-Stein-Hauptschule und der Otto-Hahn-Realschule entstanden ist und seitdem nur Realschule plus Bitburg heißt, sucht einen richtigen Namen. Und da die Verantwortlichen an diese Suche möglichst ergebnisoffen herangehen wollen, ist der Talweg als Ausgangslage weitaus neutraler als die Otto-Hahn-Straße. Zumal die Realschule plus Bitburg ja nicht nur aus einer, sondern aus der Zusammenlegung von zwei Schulen entstanden ist.
Um einen Namen zu finden, hat die Schule einen eigenen Arbeitskreis eingerichtet, dem neben Lehrern auch Mitglieder der Schüler- und Elternvertretung angehören. "Jedes Kind braucht einen Namen, und Eltern suchen sich diesen Namen aus, weil sie damit sofort positive Eigenschaften verbinden", sagt Konrektor Marco Reh, der ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises ist. "Auch eine Schule soll keine seelenlose Institution sein", meint Reh. Schließlich biete der Name die Möglichkeit der Identifikation - "entweder historisch, regional aus einer Tradition heraus oder aus der gleichen Motivation wie bei den Eltern, weil man mit einem Namen Positives verbindet", fügt der Konrektor hinzu.
Entsprechend hat der Arbeitskreis in einem ersten Treffen bereits Kriterien festgelegt. Demnach soll der Name positiv besetzt, eindeutig, klar und einfach sein. Politische und religiöse Namensgeber sind nicht gewollt. Wichtig ist dem Arbeitskreis, dass mit dem Namen Wertevorstellungen und eine pädagogische Ausrichtung transportiert werden können. Ein regionaler Bezug ist dabei genauso möglich wie gegebenenfalls auch eine Verbindung mit dem alten Namen.
Rund 900 Schüler besuchen derzeit die Realschule plus. Genau wie die Lehrer sind sie also diejenigen, die sich mit dem neuen Namen später am meisten identifizieren müssen. Wie Reh erklärt, liegt die Aufgabe des Arbeitskreises deshalb auch nicht in der Entscheidung über einen Namen, sondern darin, den Prozess der Namensfindung (siehe Extra) zu organisieren. Deshalb sammelt die Schule nun Vorschläge. Und das nicht nur von Schülern und Lehrern, sondern aus der gesamten Bevölkerung.
Bis zum 11. April (letzter Schultag vor den Osterferien) können Vorschläge eingereicht werden - entweder per Post, persönlich vor Ort oder über einen Link auf
www.rsplus-bitburg.deExtra

Weiterer Ablauf: Anfang Mai will sich der Arbeitskreis erneut zusammensetzen, um über die eingereichten Namensvorschläge zu beraten. Dabei soll auch eine engere Auswahl getroffen werden, über die dann im weiteren Verlauf die Schüler abstimmen sollen. Abschließend stimmt die Gesamtkonferenz der Schule über die Namensvergabe ab und leitet diese Entscheidung weiter an den Kreistag, mit dessen Votum dann letztlich der Name festgelegt wird. uhe

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