Wechsel an Bitburgs Zapfhähnen

Bitburg · Die Bierstadt macht ihrem Namen alle Ehre: Traditionshäuser werden neu besetzt, In-Lokale bekommen frische Konzepte und im Herzen Bitburgs eröffnet ein Bierhaus. Aber es gibt auch Kneipen, in denen vorerst das Licht ausgeknipst wird.

 Das Bier fließt, wird aber von neuen Pächtern gezapft. Foto: iStock

Das Bier fließt, wird aber von neuen Pächtern gezapft. Foto: iStock

Bitburg. In Bitburg geht es rund - ausnahmsweise nicht im Einbahnring, sondern an den Zapfhähnen der Kneipen und Gaststätten. Es gibt neue Pächter, neue Angebote, neue Konzepte:

Simonbräuunter neuer Leitung: Der Gastronom Oscar Heidema wird das Traditionshaus "Zum Simonbräu" zum 1. März übernehmen. Nach der Renovierung wird der Brauereiausschank voraussichtlich Mitte/Ende März wieder eröffnen, sagt Michael Stumpf, regionaler Verkaufsdirektor der Braugruppe. Für die Bitburger ist Heidema kein Unbekannter, da er zuvor vier Jahre lang im Golf Resort Bitburger Land "Oscars Restaurant" geleitet hat. "Die Konzeption bleibt soweit bestehen, aber es wird einiges Schönes passieren", sagt der neue Pächter geheimnisvoll. Mit neuem Küchenchef und einer stärker regional ausgerichteten Speisekarte möchte er eigene Akzente setzen.

Neues Haus am Spittel: Jetzt ist die Katze auch offiziell aus dem Sack: Am Postplatz wird im Sommer ein Bierhaus eröffnet. Betrieben wird es, wie die beiden Bierhäuser in Prüm und in Bad Münstereifel, von Michael Müller und Marco Raskopp. "Das Bierhaus in Bitburg wird größer sein, vor allem der Außenbereich", sagt Stumpf. Das Konzept habe sich in Prüm bewährt, und auch die ersten Wochen nach der Eröffnung in Bad Münstereifel waren vielversprechend, sagt der Verkaufsdirektor der Bitburger Braugruppe. "Das Bierhaus ist eine Kneipe von heute mit einem starken Fokus auf das Produkt Bier, sowohl was die Ausstattung als auch das Speisenangebot betrifft." Ein Gag sei der Biermichel - ein drehbarer Tisch mit einer Säule zum Selbstzapfen.
Canesita wird sportlich: Neuer Pächter, neuer Name, neues Konzept: Das ehemalige Canesita, das in der ehemaligen Turnhalle des Alten Gymnasiums in der Trierer Straße ist, heißt zukünftig "Turnhalle". Die neuen Pächter, Oliver Kunz und Attila Gülgen, wollen das Canesita zur einer "Sportsbar" umfunktionieren, wo es gegrillte Rippchen, Burger und auch Cocktails gibt. Mitte März soll eröffnet werden. "Zuvor wird innen alles komplett neu möbliert und gestrichen, auch Fußboden und Toiletten werden neu gemacht", sagt Attila Gülgen, der zusammen mit Oliver Kunz in Trier außerdem noch den Club Metropolis und die Cocktailbar Havanna betreibt.

Unklare Zukunft: Noch offen ist, wie es mit dem Gäßestrepper-Café und der Kneipe "3 null 3" in der Fußgängerzone sowie dem Gasthaus Neumann in Mötsch weitergeht. Im Gasthaus Neumann ist die Telefonleitung tot. Die Wirtin war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach Auskunft des Mötscher Ortsvorstehers Heiko Jakobs soll es Gerüchten zufolge aber eine Perspektive für eine Fortführung des Gasthauses geben. Der Besitzer vom Gäßestrepper-Café befand sich im Urlaub und war deshalb ebenfalls telefonisch nicht erreichbar.
Dietmar Kinder, ehemaliger Pächter des "3 null 3", betreibt zusammen mit seiner Verlobten Sandra Wirth die Gaststätte Alt Bitburg. Das Aus für das "3 null 3" begründet er so: "Es waren während der Woche zu wenige Gäste da. Außerdem hatten wir Personalmangel, und die Miete war sehr hoch." In der Woche sei in Bitburg der Hund begraben, sagt der gebürtige Rheinländer. "Heute muss man als Wirt schwer kämpfen, und die Brauereien unterstützen uns auch nicht mehr so wie früher. Die Feierabendbiertrinker gibt es so gut wie nicht mehr." Trotzdem gibt er nicht auf. Im Alt Bitburg möchte er den Spagat zwischen Tradition und Moderne meistern. sn

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