Wechsel an der Spitze des Bitburg-Prümer Roten Kreuzes
Bitburg · Nach mehr als 40 Jahren hört Wolfgang Rieder als Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Bitburg-Prüm auf. Ihm folgt Rainer Hoffmann.
Seit mehr als 40 Jahren steht Wolfgang Rieder an der Spitze des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Als Kreisgeschäftsführer leitet er ein Unternehmen mit 370 Mitarbeitern. Hinzu kommen rund 800 Ehrenamtliche, die sich für das DRK im Eifelkreis engagieren und 200 Jugendrotkreuzler. Das DRK im Eifelkreis zählt zudem 14.000 Fördermitglieder.
Der 63-jährige Rieder hat sich aus Altersgründen entschieden, nicht erneut für das Spitzenamt zu kandidieren. "Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich will die Zeit nach einem ausgefüllten Berufsleben auch noch genießen können", sagt Rieder dem TV.
n einer bundesweiten Ausschreibung wurde nach einem Nachfolger für ihn gesucht. Als Kreisgeschäftsführer des DRK leitet man immerhin ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund zwölf Millionen Euro. Mehr als 60 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet gingen beim DRK des Eifelkreises ein. Gesucht wurde ein Betriebswirt oder Sozialwissenschaftler, der bereits Erfahrung im Führen eines Verbandes oder Unternehmens in der Größenordnung des DRK des Eifelkreises mitbringt. Die Bewerbungen wurden mit Hilfe einer Kölner Unternehmensberatung in einem mehrstufigen Verfahren auf zunächst zehn, dann sechs und zuletzt drei Kandidaten reduziert.
Gestern Nachmittag hatten dann die drei Kandidaten - zwei von auswärts, einer aus dem eigenen Verband, Rainer Hoffmann - Gelegenheit, sich dem Vorstand zu präsentieren. Die Wahl fiel dann mehrheitlich auf Hoffmann, der seit Mitte der 80er Jahre sich im DRK des Eifelkreises engagiert und unter anderem das Bildungswerk leitet, das beispielsweise für die Erste Hilfe Ausbildung zuständig ist. "Rainer Hoffmann hat innerhalb des Vorstands wegen seiner bisherigen Arbeit und Erfolge überzeugt", sagt Rieder zur Wahl seines Nachfolgers.
Zu der Position des Kreisgeschäftsführers sagt Rieder: "In erster Linie ist man Unternehmer. Man leitet quasi einen größeren mittelständischen Betrieb. Ist zuständig für die Führung der Mitarbeiter, die Organisation von Ausbildung, Fortbildung und das Beschaffen der Ausrüstung."
Neben dem Rettungsdienst ist das DRK des Eifelkreises auch in der ambulanten und teilstationären Pflege aktiv und betreibt das Bildungswerk, in dem unter anderem die Erste-Hilfe-Ausbildung angeboten wird. "Aber auch bei anderen Ereignissen, ob der Logistik für die Rettungsdienstler bei der Entschärfung der Bombe, die im März am Postplatz gefunden wurde oder dem Rettungsdienst beim Folklore-Festival im Juli - wir sind überall im Einsatz", sagt Rieder, der sich in der Minute mit seinem Nachfolger trifft. Er könnte sich vorstellen, dass der Wechsel an der Spitze des DRK des Eifelkreises zum Jahreswechsel vollzogen wird.
Rainer Hoffmann (47) freut sich, dass er sich beim Rennen um das Spitzenamt beim DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm gegen mehr als 60 Mitbewerber durchsetzen konnte. Er ist seit knapp 30 Jahren hauptamtlich beim DRK beschäftigt - zunächst als Sachbearbeiter, parallel hat er berufsbegleitend Betriebswirtschaftslehre studiert und ist seit 1995 Leiter des DRK Bildungswerks Eifel-Mosel-Hunsrück, das Geschäftsstellen in Bitburg, Daun, Trier und Wittlich unterhält.
Zu seiner Bewerbung um die Stelle des Kreisgeschäftsführers sagt Hoffmann: "Mir macht meine Aufgabe beim DRK sehr viel Freude. Wenn dann der Chef in Ruhestand geht, ist das für mich die Chance gewesen, mehr Verantwortung zu übernehmen und meinen Verband an vorderster Front mitzugestalten." Die Herausforderung der Zukunft sieht Hoffmann vor allem im demografischen Wandel: "Da werden wir zukünftig noch stärker als Wohlfahrtsverband gefragt sein, wenn es um soziale Dienste, Pflege oder Service wie Essen auf Räder geht. Das auch in der Fläche auf dem Land für eine älter werdende Bevölkerung sicherzustellen, ist eine unserer großen Aufgaben der Zukunft."
Der gelernte Bürokaufmann, der vor seiner Anstellung beim DRK-Kreisverband in einem Möbelhaus beschäftigt war, hat sich schon mit 16 Jahren im Jugendrotkreuz engagiert und hat sich anschließend, während seiner Ausbildung zum Bürokaufmann auch als Ehrenamtlicher im Rettungsdienst des DRK engagiert und eine Sanitäterausbildung absolviert.
Zu rund 20.000 Einsätzen wird der Rettungsdienst Jahr für Jahr im Eifelkreis alarmiert. Der Rettungsdienst des DRK im Eifelkreis hat rund 120 Mitarbeiter. 250 weitere Mitarbeiter gibt es in den Sozialstationen - das DRK betreibt im Eifelkreis drei solcher Stationen in Bitburg, Prüm und Neuerburg - sowie in den bereichen Tagespflege und betreutes Wohnen.