Trennwand im Dechentunnel ist jetzt auch fertig Weg vom Holzweg: Nach neun Jahren wird Brandwand ersetzt

Kyllburg · Brandschützer können aufatmen. Der Dechentunnel bei Kyllburg ist wieder sicher. Hat ja nur neun Jahre gedauert, den beanstandeten Holzzaun auszutauschen.

 Die Brandschutzwand im Dechentunnel wurde erneuert, dabei eine Holzbohlenwand abgebaut und durch einen Metallzaun ersetzt.

Die Brandschutzwand im Dechentunnel wurde erneuert, dabei eine Holzbohlenwand abgebaut und durch einen Metallzaun ersetzt.

Foto: Rudolf Höser

Eins vorweg: Um jedes Kapitel dieser absurden Geschichte zu Papier zu bringen, bräuchte es wohl ein Buch. Eine Zeitungsseite jedenfalls reicht nicht aus, um dem Hick-Hack um zwei angeblich brandgefährliche Zäune gerecht zu werden. Eine Debatte, die inzwischen etliche Mitarbeiter der Vebandsgemeinden Bitburger Land und Speicher beschäftigt und Aktenordner gefüllt hat. Und nun nach fast einem Jahrzehnt doch ein für alle glückliches Ende fand. Doch wir wollen es versuchen:

Der bizarre Fall nimmt seinen Anfang vor gut neun Jahren, als Gutachter des Eisenbahnbundesamtes den Dechentunnel bei Kyllburg und den Kyller Tunnel bei Auw an der Kyll inspizieren (der TV berichtete mehrfach). Und dabei beanstanden, dass die Zäune, die hier Kylltalradweg und Gleise trennen, aus Holz sind.

Denn was jedes Kind, und auch die Experten, freilich wissen: Holz brennt. Was also, wenn ein lichterloh entflammter Zug just im Tunnel zum Stehen käme, und die Holzbohlenwände Feuer fingen? Diese bange Frage — so gering dem Laien heute auch das Risiko eines solchen Vorfalls erscheinen mag — lässt den Fachleuten keine Ruhe mehr. Sie fordern daher von der VG Speicher und damals noch von der VG Kyllburg, man möge die Trennwände niederreißen und durch einen neuen, brandsicheren, Zaun ersetzen.

Das Problem: So ganz genau sicher, was sie haben wollen, sind sich die Experten der Deutschen Bahn und des Eisenbahnbundesamt nicht. Sollte es Beton sein, gemauerte Schalungssteine oder doch Metall?

Wieder und wieder schlagen Ingenieure Lösungen vor, und verwerfen sie wieder. Während die Jahre ins Land gehen, rollt freilich kein brennender Zug in den Tunnel. Dafür aber immer neue, immer höhere Kostenschätzungen in die Rathäuser in Bitburg und Speicher.

Bis 2017 schaukelt sich die Summe allein für den Dechentunnel auf 172 000 Euro hoch. Zu diesem Zeitpunkt glaubt eigentlich niemand mehr bei den Verbandsgemeinden, dass die Sache noch zu einem vernünftigen Ende kommt.

Doch dann der Wendepunkt: Bei der VG Speicher, die auch die Verhandlungen für die inzwischen fusionierte VG Bitburger Land austrägt, zieht man die Reißleine. Die Nachricht ins Eisenbahnbundesamt lautet: nicht mit uns.

Und so kommt es dann drei Jahre nach dem Ultimatum doch zu einer Lösung. Sie stehen jetzt, die neuen Doppelstabgitterzäune aus Metall. Im Kyller Tunnel bei Auw wurden sie im Februar installiert. Die Trennwand im Dechentunnel kam im März an die Reihe. Und das zu einem durchaus vertretbaren Preis.

37 000 Euro, somit nur ein Bruchteil der letzten Kostenermittlung, wurden fällig. Und die VG Bitburger Land kommt mit 25 000 Euro gut weg. Der Hauptausschuss hat die nötigen Mittel daher in der jüngsten Sitzung, nachträglich zu den Bauarbeiten, auch einstimmig abgesegnet. Ende gut, alles gut.

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