Wehrleute sind Feuer und Flamme

Ein langgehegter Wunsch wird wahr. Die Freiwillige Feuerwehr Körperich erhält noch in diesem Jahr ein neues Gerätehaus. Die Wehrleute werden am Ende rund 2500 Arbeitsstunden geleistet haben.

 Immer im Einsatz, auch wenn es nicht brennt: Die Körpericher Feuerwehrleute nehmen zurzeit in Eigenleistung den kompletten Innenausbau ihres neues Gerätehauses vor. Links Wehrführer Armin Dockendorf. TV-Foto: Manfred Reuter

Immer im Einsatz, auch wenn es nicht brennt: Die Körpericher Feuerwehrleute nehmen zurzeit in Eigenleistung den kompletten Innenausbau ihres neues Gerätehauses vor. Links Wehrführer Armin Dockendorf. TV-Foto: Manfred Reuter

Körperich. Feuerwehrmann und Handwerker in einer Person. An der Hauptstraße in Körperich bauen sich die Aktiven der freiwilligen Feuerwehr zurzeit ihr neues Gerätehaus zum großen Teil in Eigenleistung. Fast jeden Abend und am Wochenende kommen die Körpericher Feuerwehrleute, die meisten von ihnen gestandene Handwerker, zusammen, um sich ihrem Ziel zu nähern: Im Herbst dieses Jahres nämlich soll bereits die Einweihung des Gebäudes sein, auf das sie ziemlich lange warten mussten. "Das alte Gerätehaus ist baufällig", sagt Wehrführer Armin Dockendorf, der als Schlosser selbstverständlich selbst mit Hand anlegt. In dem jetzigen Domizil neben der alten Schule gebe es zudem weder einen Schulungsraum noch sanitäre Anlagen."Durch die Bank weg machen alle mit"

Doch das wird sich schon bald ändern. Auf einer Fläche von rund 1400 Quadratmetern am Ortsausgang Richtung Seimerich haben die Körpericher Wehrleute im September 2007 mit den Bauarbeiten begonnen. Während der Hallen-Rohbau von einem Spezialunternehmen vorgenommen wurde, sind die Feuerwehrleute seitdem dabei, den kompletten Innenausbau sowie das Anlegen der Außenanlagen vorzunehmen. "Durch die Bank weg machen alle mit", lobt Wehrführer Dockendorf das Engagement seiner Truppe. Heizungsbauer, Anstreicher, Fliesenleger; von jeder Sorte fänden sich Handwerker auf dem Bau. Dockendorf: "Von Anfang an waren alle Feuer und Flamme, um aus dem alten Gerätehaus wegzukommen", unterstreicht der Feuerwehrchef die Motivation der Feuerwehrhandwerker. Drei Stellplätze werden im neuen Gerätehaus direkt neben dem Körpericher Campingplatz zur Verfügung stehen: für den Vorausrüstwagen, der demnächst neu angeschafft wird, für das Löschfahrzeug TLF 16/24 und für die Anhängeleiter. 25 Aktive zählt zurzeit die Freiwillige Feuerwehr Körperich, hinzu kommt die Jugendwehr mit 17 Mitgliedern. "Nachwuchssorgen haben wir noch keine", betont Armin Dockendorf, der gleichwohl darauf verweist, die Wehr auf 30 Mann aufstocken zu wollen, damit die Tageseinsatzbereitschaft gewährleistet sei. Immerhin: Viele Wehrleute arbeiten in Luxemburg und sind tagsüber nicht immer abkömmlich. 2500 freiwillige Arbeitsstunden

Sicher ist derweil, dass sich die Aktiven der Stützpunktwehr Körperich bereits jetzt auf den Herbst freuen. Bis dahin werden sie etwa 2500 freiwillige Arbeitsstunden geleistet haben, um sich den Traum vom zeitgemäßen und funktionsfähigen Gerätehaus zu erfüllen. Insgesamt kostet das Projekt 413 000 Euro. Der Wert der Eigenleistungen wird dann bei stolzen 54 000 Euro liegen. Liebe Leserinnen und Leser: Falls auch Sie einer Feuerwehr oder einem Verein angehören, in dem in Eigenleistung ein Projekt (zum Beispiel Vereinsheim, Sportplatz oder öffentliche Anlage) in Arbeit ist, dann melden Sie sich bei uns. Sie können ein Foto und einen Text, der ihr Engament für Ihr Dorf beschreibt, per E-Mail senden an m.reuter@volksfreund.de. Bitte vermerken Sie auch Ihre Telefonnummer, damit wir Sie gegebenenfalls zurückrufen können. Meinung Vorbildliche Arbeit Da wird nicht viel gejammert und gezetert: In Körperich packen es die Männer der freiwilligen Feuerwehr selbst an. Praktisch in Eigenregie werden die Floriansjünger dort schon bald ein neues Gerätehaus aus der Taufe heben, um ihrem verantwortungsvollen Auftrag ordnungsgemäß nachkommen zu können. Gleichzeitig spart die Verbandsgemeinde Neuerburg als Träger bei der Gelegenheit sehr viel Geld, nämlich satte 54 000 Euro. Diese Arbeit hat insofern Vorbild-Charakter, als nur mit derart hohem Engagement auch künftig Wehren und Vereine überleben und damit den Dörfern weiterhin Struktur und den Bewohnern Identifikation verschaffen. Zudem tragen derlei Projekte dazu bei, junge Leute zu motivieren, damit sie sich eines Tages selbst in ihrer Gemeinde aktiv einbringen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem Wandel in der Landwirtschaft ist es deshalb umso wichtiger, derlei Prozesse im Ehrenamt zu unterstützen und zu würdigen. Denn: Dörfer sind und bleiben wichtig, sie sind die Keimzellen der Eifel. Sie zu erhalten ist eine Herausforderung, die honoriger kaum sein kann. m.reuter@volksfreund.de

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