Weichen für Umbau sind gestellt

Die neue Verkehrsstation auf dem Jünkerather Bahnhof nimmt Formen an - zumindest auf dem Papier. Derzeit im Blickfeld der Planer: die Gestaltung der Parkplätze und der Zugang zum mittleren Bahnsteig.

 Läuft alles nach Fahrplan, werden schon in einem Jahr die Arbeiten am Jünkerather Bahnhof beginnen. TV-Foto: Christian Brunker

Läuft alles nach Fahrplan, werden schon in einem Jahr die Arbeiten am Jünkerather Bahnhof beginnen. TV-Foto: Christian Brunker

Jünkerath. 118 Parkplätze - so viele sollen den Fahrgästen rund um den Bahnhof in Jünkerath nach der Modernisierung der Verkehrsstation zur Verfügung stehen. "Das Problem ist: So viele Stellflächen haben wir natürlich nicht", sagt Ortsbürgermeister Rainer Helfen. Derzeit gebe es 15 Parkplätze in der Gewerkschaftsstraße und 81 weitere in der Bahnhofstraße, also insgesamt 96 - die aber auch nicht ausschließlich für Bahnkunden vorgesehen sind. "Außerdem sind sie zu eng und stellenweise kaputt", sagt Helfen. Die nun im Gemeinderat vorgestellten Planungen sehen vor, auf beiden Seiten der Gleise neue Parkplätze anzulegen, damit man auf die geforderte Summe kommt. Verbunden werden sie über eine neue Fußgänger-Unterführung, die neben der bisherigen gebaut werden soll. "Die alte ist nicht mehr sanierbar und wird zugeschüttet", sagt Helfen.

Allerdings gibt es noch Diskussionsbedarf über den behindertengerechten Zugang von der Unterführung zum mittleren Bahnsteig. Für die Bahn ist ein solcher überhaupt nicht notwendig. Denn in Jünkerath steigen täglich nur 850 Passagiere ein und aus, die Bahn sieht die Notwendigkeit eines barrierefreien Zugangs erst ab 1000 Fahrgästen. Rainer Helfen stellt aber klar: "Wir haben viele alte Leute bei uns im Ort, und in Zukunft werden es immer mehr, daher wollen wir auf jeden Fall einen behindertengerechten Zugang." Auch das Land mache seine Förderung von einem solchen Zugang abhängig.

Derzeit gibt es noch zwei Möglichkeiten: Die Bahn bevorzugt eine Rampe, aufseiten der Gemeinde könnte man sich aber auch einen Aufzug vorstellen. Beide Möglichkeiten sollen nun gegengerechnet werden, ehe man sich entscheidet. Um den Bahnhof vor mutwilliger Zerstörung zu schützen, soll auf Wunsch des Jünkerather Gemeinderats auch eine Video-Überwachung installiert werden. Ob das aber umgesetzt werden kann, ist noch fraglich, denn auch hier sperrt sich die Bahn. "Wir werden das aber mit Nachdruck fordern, denn wir stecken viel Steuergeld in diese moderne Verkehrsstation, die wollen wir auch schützen", sagt Helfen.

Apropos Steuergeld: Rund 3,5 Millionen Euro Kosten für die Sanierung der Verkehrsstation kommen auf die Gemeinde zu, einen Großteil davon übernimmt das Land. Den Eigenanteil wird die Gemeinde jedoch mit neuen Schulden finanzieren müssen. Daher sorgt sich der Gemeinderat, dass man sich finanziell übernimmt. Rainer Helfen betonte jedoch, wie wichtig diese Investition in die Erhaltung der Infrastruktur ist. "Außerdem haben wir absolute Rückendeckung von der Kommunalaufsicht." Als Musterprojekt habe man einen großen Vorteil, den man nutzen müsse.

Dennoch wirkt sich die Groß-Investition - Helfen rechnet mit dem Beginn der Bauarbeiten im Sommer 2011 - im Haushalt aus. "Beide Fraktionen im Rat haben sich in einer großen Koalition zusammengefunden, um den Haushalt nach Einsparpotenzial zu durchsuchen", sagt Helfen. Daher verzichte man auf die geplante Beleuchtung des Radwegs vom Rathaus zum Bahnhof und ein zusätzliches Salzsilo für das Streugut.

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