Weihnachtsbäume für Quelltiere

SCHLEIDEN-GEMÜND. (red) Die Landwirtschaftliche Fakultät der Uni Bonn und das Nationalparkforstamt Eifel haben die Vorweihnachtszeit genutzt, um Quellen zu pflegen. Dabei haben Studenten Fichten gehauen, die nun als Weihnachtsbäume verkauft werden.

Zwei Fliegen mit einer Klappe haben die Landwirtschaftliche Fakultät der Uni Bonn und das Nationalparkforstamt Eifel geschlagen. Bei der Biotop-Pflege von Quellen haben sie nicht-heimische Nadelgehölze - sprich: Fichten - geschlagen, die sie nun als Weihnachtsbäume verkaufen. Hintergrund der Aktion ist der Erhalt der Quellen als Biotope. Mit ganzjährig gleichmäßigen Bedingungen sind sie einzigartig. Das Wasser bleibt oft mehrere Jahre im Boden, bis es an die Oberfläche tritt. Gerade diese konstanten Bedingungen sind für zahlreiche Tiere ein interessanter Lebensraum. So lebt die Quellschnecke in dem kalten und sauberen Wasser der Quellaustritte. Da ihre Vorkommen oft weit voneinander entfernt liegen, hat der Erhalt ihrer Lebensräume eine große Bedeutung: Einmal ausgestorbene Populationen sind in der Regel für alle Zeiten verloren. "Die große Zahl an Torfmoosen und die Population an Quellschnecken zeugen von der hohen Schutzwürdigkeit des Quellbereichs. Durch die Entnahme der Fichten kann eine Versauerung und ganzjährige Beschattung des Gewässers vermieden und der Lebensraum Quelle so deutlich aufgewertet werden", erläuterte Professor Wolfgang Schumachervon der Uni Bonn. Bereits in wenigen Jahren sei mit einer deutlichen Zunahme der Artenvielfalt und seltener Arten im Umfeld der Quelle zu rechnen. Die Weihnachtsbäume werden noch bis 23. Dezember in Bonn von den Studierenden gegen eine Spende abgegeben. Das Geld kommt der Einrichtung "Lebensgemeinschaft Eichhof im Bröltal" für autistische Jugendliche und Erwachsene sowie dem Naturschutz in Siebenbürgen in Rumänien zugute.

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