weihnachtsmarkt

Zum Artikel "Nass, aber gemütlich" zum Gerolsteiner Weihnachtsmarkt (TV vom 2. Dezember 2013) schreibt dieser Leser:

"Gerolstein steht Kopf" - was verbirgt sich hinter diesem Satz? Doch der Versuch, einen überdimensionalen Ballon, gefüllt mit viel heißer Luft und der Aufschrift "Gerolsteiner Weihnachtsmarkt", aufsteigen zu lassen, der alles Dagewesene überstrahlen sollte. 200 umgekehrte Weihnachtsbäume, Tausende Lichter, Züge und Busse aus Nah und Fern sollten dem Weihnachtsmarkt endlich das Image geben, das er verdient hatte. So das Ziel des Gewerbevereins. Schon nach kurzem Ballonaufstieg stellte sich jedoch heraus, dass dieser schwächelte, nur bis zur Augenhöhe der Veranstalter hinaufstieg und den Blick für alles Reale versperrte. Wenn man dann auch noch "Kopf steht", sieht man die Realität aus einem ganz anderen Blickwinkel als der normale Besucher. Was tun? "Schönreden" war die Losung. Und so erschien in diversen Zeitungen die frohe Weihnachtsbotschaft: "Gerolstein erstrahlt in weihnachtlichem Lichterglanz und 2500 Besucher am ersten Adventswochenende waren begeistert vom Weihnachtsmarkt. Mehr Besucher als in all den Jahren zuvor." Laut Tenor hätten Stadtverwaltung, TW und alter Gewerbevereinsvorstand ja keine Weihnachtsmärkte organisieren können. Was mögen die Besucher aus Nah und Fern gedacht haben, als sie den Weihnachtsmarkt in drei Minuten umrundeten? Durch immer lauter werdende Kritik fielen dann auch die Berichte im TV in den folgenden Wochen etwas moderater aus. Doch der Ballon versperrte immer noch den Blick des Veranstalters für das Reale, man musste ja noch über die nächsten drei Wochen hinweg. Punkten konnte man noch mit einer Bar. Das war die Rettung. Mit diesem Besucherandrang konnte man den Erfolg des Weihnachtsmarktes begründen. Aber, wenn man den Erfolg eines Weihnachtsmarktes auf den Besucherandrang auf eine Bar reduzieren muss, wozu braucht dann Gerolstein noch einen Weihnachtsmarkt? Schade auch, dass niemand verhinderte, dass dieser Ballon überhaupt aufsteigen konnte, sodass dem Image von Gerolstein weiterer Schaden zugefügt wurde. Man kann nur hoffen, dass solche weihnachtlichen Geschenke uns in Zukunft erspart bleiben. Wir brauchen nicht "Kopf zu stehen", um zu erkennen, was ein stimmungsvoller und typischer Gerolsteiner Weihnachtsmarkt ist. Es darf nicht soweit kommen, dass man sich schämen muss, ein Gerolsteiner zu sein. Noch bin ich stolz darauf, das zu sein. Wolfgang Bonefas, Gerolstein

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