Weiland-Gruppe will zurück ins Kerngeschäft

Irrhausen · Ein schwerer Winter, ruhende Baustellen und zuletzt die Insolvenz der BRG Kanaltechnik in Krautscheid: Das Jahr war nicht einfach für die Weiland-Gruppe in Irrhausen. Trotzdem herrscht vorsichtiger Optimismus.

Irrhausen. Es war ein schwieriges Jahr für die Weiland-Gruppe mit ihren 700 Beschäftigten und Niederlassungen in Deutschland, Belgien und Luxemburg: Ende Oktober musste Weiland für eines seiner Tochter-Unternehmen, die BRG Kanaltechnik mit 55 Mitarbeitern in Krautscheid, Insolvenz anmelden (der TV berichtete).
Bei einer Versammlung mit etwa 500 Mitarbeitern hat Inhaber und Geschäftsführer Wolfgang Weiland inzwischen die aktuelle Situation der Unternehmensgruppe dargelegt.
Eine verhältnismäßig gute Nachricht dabei: Einige Mitarbeiter des Betriebs hätten inzwischen neue Arbeitsplätze gefunden, davon 15 auch in der Unternehmensgruppe Weiland. Das Gleiche gelte für eine Auszubildende. Derzeit verbleiben sechs Kollegen im insolventen Unternehmen, um laufende Aufträge abzuwickeln.Die Krise ist nicht vorbei


Die Krise der Weiland-Gruppe ist nach den Worten des Chefs allerdings noch nicht überwunden, auch wenn sich "am Ende des Tunnels" das Licht abzuzeichnen beginne. Weiland: "Die Auftragsbücher der Bauunternehmen in Luxemburg und Deutschland sind prall gefüllt, und der bisher milde Winter hilft mit, im November und Dezember gute Leistungen und gute Umsätze zu schreiben."
Damit starte man recht gut in das neue Jahr. Das war im vergangenen Winter anders, die Bauproduktion habe fast vier Monate lang stillgelegen, sagte Weiland. In dieser Zeit liefen die Kosten weiter, ohne dass nennenswerte Umsätze zu verzeichnen waren. Allerdings habe das Unternehmen in guten Jahren Reserven angelegt, zudem seien die Mitarbeiter in der Krise enger zusammengerückt - nahezu alle seien bereit, kräftig Überstunden zu machen und auch samstags zu arbeiten.
Viele Lieferanten und Kunden hätten die Gruppe in der schwierigen Phase während des vergangenen Jahres ebenfalls unterstützt, indem sie zum Beispiel bei Zahlungen Sonderkonditionen ermöglichten.
Jetzt will das Unternehmen sich neu strukturieren. Diese nun laufende Phase wolle man dazu nutzen, die gesamte Gruppe neu auszurichten. Wolfgang Weiland: "Das Kerngeschäft Bau steht künftig im Mittelpunkt allen Handelns."
Kooperation mit Subunternehmen
Leistungen, die man nicht durchgehend benötige, sollen von außen eingekauft werden, Kooperationen mit Subunternehmen und Lieferanten will man auf eine neue Basis stellen. Nicht notwendige Betriebsteile oder Tochterfirmen werden auf den Prüfstand gestellt - "bis hin zu Verkäufen. Künftig werden wir nicht mehr alles das, was wir können, tun. Der langfristige Ertrag steht vor Wachstum."
Die Weiland-Gruppe (Bau, Kanal- und Umwelttechnik) hat einen Gesamtumsatz von zuletzt 90 Millionen Euro im Jahr.

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