"Ich sehe mir so etwas zum ersten Mal an und muss sagen: Ich bin begeistert. Es ist tatsächlich möglich, sich gedanklich in diese Zeit zurückzuversetzen. Und das übt einen großen Reiz auf mich aus", sagt Jean-Pierre Richards aus Luxemburg. Mit Frau und zwei Töchtern ist er gekommen und will gar nicht mehr gehen. Fasziniert schaut er sich das Lagerleben rund um das Schloss Weilerbach an und lässt sich von der mittelalterlichen Kleidung, der Kleinkunst und den Waffen beeindrucken.

Auch die von den Ausstellern gepflegten mittelalterlichen Sprachformen beeindrucken die Besucher. "Kommet und kostet von dem herrlichen Beerenweine, er gehöret zu jeder Tafelrunde in der Taverne", schallt es von einem Stand mit Beeren- und Honigwein. "Eure Gewandung soll authentisch und echt wirken? Dann sollte sie nicht wie ein Karnevalskostüm aussehen! Sie sollte passen und genau für Euch gemacht sein", werden Kostüme für den Recken angeboten. All das kommt bei den Gästen gut an. "Es ist ein kleines Abenteuer, wie die Leute gekleidet sind, wie sie tanzen. Das hat schon einen gewissen Reiz", sagt Martha Fuchs aus Fließem.

Die handwerklichen Vorführungen aus den Bereichen Holz-, Leder- und Metallbearbeitung stoßen auf großes Interesse der Besucher. Zahlreiche Gaukler, Sänger und Tänzer unterhalten die Besucher. Einer der Höhepunkte ist am Samstagabend die Feuershow.

"Wir sind sehr zufrieden", sagt Veranstalter Carolan Lieb, "wir hatten eine tolle Stimmung hier, viele nette Leute aus unserer Zunft und sehr interessierte Besucher." Mit 48 Ausstellern sind 15 mehr beim Mittelaltermarkt als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Die insgesamt rund 3000 Besucher am Wochenende zeigen, dass das Konzept funktioniert. Das findet auch Besucher Rainer Grommes aus Wallendorf: "Ich wollte mir das Ambiente hier ansehen. Die historischen Mauern von Schloss Weilerbach und die mittelalterlichen Traditionen passen doch hervorragend zusammen."