Weinsheimer Bauer hat die beste Ernte

Die beste Braugerste der Ernte 2010 lieferte Gerd Sohns aus Weinsheim an die Bitburger Brauerei. Sorge bereitet den Brauern und Mälzern allerdings der spürbare Rückbau der Anbauflächen für Braugerste.

 Liefert die beste Braugerste des Jahrgangs 2010: Gerd Sohn von der Sohns GbR in Weinsheim. TV-Foto: Rudolf Höser

Liefert die beste Braugerste des Jahrgangs 2010: Gerd Sohn von der Sohns GbR in Weinsheim. TV-Foto: Rudolf Höser

Bitburg. (rh) Die Siegergerste 2010 stammt aus dem Anbau von Gerd Sohns aus Weinsheim. Seine Gerstensorte "Braemar" erreichte 23,5 von 26 möglichen Punkten. Platz zwei belegte Stefan Schmitt aus Zerf mit der Sorte "Marthe" und 23 Punkten. Über den dritten Platz freute sich Frank Hohns aus Pronsfeld, wiederum mit "Braemar" und mit 22,5 Punkten.

Unterdessen spitzt sich die Marktsituation für Braugersten zu. Mälzer und Brauer klagen über den drastischen Rückgang der Anbauflächen für Sommerbraugerste. Die Landwirte belegen, dass ein wirtschaftlicher Anbau und Gewinne nahezu unmöglich sind. Die Produktionskosten übersteigen den Erlös, ist das Argument der Erzeuger. Die Folge: Immer weniger Landwirte bauen regional, national und international Sommerbraugerste an. Die Auswirkung: Mälzer und Brauer haben zunehmend Probleme, ihre Bedarfe zu sichern.

Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik der Bitburger Braugruppe, und Anja Stumpe vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel erläuterten den rund 50 Gästen beim Bitburger Braugerstentag, wie wichtig der Erhalt der Braugerstenqualität sowie das Engagement für den regionalen Anbau sind. Niewodniczanski: "Wir sind der festen Überzeugung, dass sich auf lange Sicht der Anbau von Qualitätsgerste für den versierten landwirtschaftlichen Unternehmer rechnet. Wenn wir uns gemeinsam nicht nur aktiv für die Landwirtschaft der Region engagieren, sondern auch für den Erhalt der Braugerstenqualität, sichern wir auf lange Sicht unser aller Zukunft."

Die Landwirte aber fordern einen höheren Preis für ihre Braugerste. Wo innerhalb der Wertschöpfungskette das Geld dafür herkommen soll, weiß niemand. Denn die Verantwortlichen bei Mälzereien, Handel und Braugewerbe erklären, dafür keine finanziellen Spielräume frei zu haben.

EXTRA Die 22. Braugerstenschau der Bitburger Braugruppe fand im Schulungszentrum des Unternehmens statt. Zu dieser Diskussionsplattform für die regionalen Braugerstenanbauern kamen auf Einladung des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) Erzeuger und Vertreter der Mälzereien und Verbände. Der Braugerstentag hat das Ziel, die Zusammenarbeit sowie den Austausch zwischen Braugerstenerzeugern, Mälzereien, Verbänden, Politik und Brauereien zu fördern. Vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen ist er heute eine feste Institution und hat sich als jährlicher Branchentreff etabliert. (rh)

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