Weitere Längsrisse: Bauzeit verlängert sich

St Thomas/Kyllburg · Bei den Arbeiten zur Beseitigung der Hangrutsche auf der seit Juni voll gesperrten Landesstraße 24 zwischen St. Thomas und Kyllburg sind weitere Schäden an der Straße festgestellt worden. Die Folge: Die Bauzeit verlängert sich deutlich, die Kosten auch.

 Ein Arbeiter spritzt flüssigen Beton in die sechs Meter tiefe Grube. Mit der großen Baggerschaufel werden Erdreich und Beton zu Erdbeton vermischt. Ausgehärtet soll der die Hangrutsche stoppen. TV-FOTO: RUDOLF HÖSER

Ein Arbeiter spritzt flüssigen Beton in die sechs Meter tiefe Grube. Mit der großen Baggerschaufel werden Erdreich und Beton zu Erdbeton vermischt. Ausgehärtet soll der die Hangrutsche stoppen. TV-FOTO: RUDOLF HÖSER

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St. Thomas/Kyllburg. Kyllburg ist für die nördlich der Kleinstadt gelegenen Ortschaften das Nahversorgungszentrum mit Lebensmittelmärkten, Ärzten und Apotheke. Derzeit ist Kyllburg aus nördlicher Richtung aber nur über lange Umleitungen zu erreichen. Der Grund ist die Vollsperrung der L 24 zwischen St. Thomas und Kyllburg. Nachdem sich der Baubeginn Anfang des Jahres um Monate verzögerte, zeichnet sich jetzt eine Verlängerung bis in den Winter, möglicherweise darüber hinaus, ab. "Unser Ziel ist es, die Strecke vor dem Winter wieder freizugeben. Es darf aber jetzt nichts Unvorhergesehenes mehr hinzukommen", sagt Oliver Arimond vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein.
"Hangrutsche wie diese bergen ein erhebliches Restrisiko, da wir nur begrenzt über den Baugrund Aufschluss erhalten. Das Meiste erfahren wir erst im Zuge der Baumaßnahme", erklärt Arimond. In dem gefährdeten Bereich seien auf einer Länge von 250 Metern weitere Längsrisse im Bankettbereich sowie in der Fahrbahn festgestellt worden. Nach Gutachtermeinung sollten diese umgehend während der laufenden Baumaßnahme beseitigt werden. "Entsprechend wird sich die Bauzeit und die damit verbundene Vollsperrung nach bisheriger Einschätzung bis Ende November verlängern", so Arimond. Die Mehrkosten werden erheblich sein. Eine Aussage dazu will derzeit niemand machen.
Arbeiter mit langer Anfahrt


Eine Fachfirma aus dem bayrischen Deggendorf führt die Hangsicherungen durch. Betroffene Bereiche werden bis zu sechs Meter tief ausgebaggert. Das Erdreich wird mit flüssigem Beton vermischt. So entsteht der sogenannte Erdbeton, der wiederum im Hang eingebaut wird und erhärtet. Dadurch soll der Straßenaufbau künftig stabil bleiben. Verständlich, aber ungünstig: Die Arbeiter aus Bayern treten nach vier Arbeitstagen bereits am Donnerstagabend die Heimreise an, ein Arbeitstag geht verloren. Auf die Bauzeit hochgerechnet sind das Wochen. Unverständlich, aber wahr: Immer noch versuchen insbesondere Motoradfahrer die gesperrte Strecke zu passieren. Alle müssen umkehren und belasten die Anlieger in St. Thomas mit doppelt unnützem Verkehrslärm.

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