Wem vertrauen wir?

Immerhin, auf Anregung der Kreisverwaltung in Bitburg, schrumpft die weiße Fläche im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel zusammen, etwa auf Steinbruchgröße plus Erweiterungsfläche. Da stellt sich mir die Frage: Wieso musste man die Kreisverwaltung hierzu animieren?

In der VG-Ratssitzung am 2. März teilte Bürgermeister Hans-Michael Bröhl seine Auffassung zur weißen Fläche im Flächennutzungsplan wie folgt mit: "Wir halten die Angelegenheit vielmehr in der Schwebe, damit die Anregungen von Trägern öffentlicher Belange und Bürgern weiter gültig bleiben." Dies ist eine Möglichkeit, die eigene Entscheidung bezüglich des Flächennutzungsplans hinauszuzögern. Für die andere, entscheidungsfreudige Variante plädierte Alfons Gläsener ganz klar: "Ich war immer gegen den Steinbruch und bin es auch weiterhin." Mit Zustimmung von Rudolf Schmitt, der sich betont dem Bürgerwillen verpflichtet fühlt, und einem weiteren Ratsmitglied stimmten diese drei gegen die Bröhl´sche Variante. Herr Ziwes, Ortsbürgermeister von Irrel, erklärte: "Die Ortsgemeinde hat Nein zum Steinbruch gesagt. Aber aus rechtlichen Gründen stehen wir hinter der weißen Fläche." Hier frage ich mich als Bürgerin: Wie kommt es, dass unsere Irreler Volksvertreter vor den letzten Kommunalwahlen einstimmig gegen den Steinbruch stimmten und nun im VG-Rat weiße Flächen bevorzugen? Warum können sie die im Ortsgemeinderat gefasste Meinung (Nein zum Steinbruch) nicht auch im VG-Rat vertreten? Welche rechtlichen Gründe hindern sie daran, wenn Ratsmitglieder aus anderen Orten auch hier gegen den Steinbruch stimmen? Welche Nachteile, Sanktionen oder Regresse befürchten sie, wenn sie auch hier zu ihrem Wort stehen und den Bürgerwillen vertreten? Wer gegen den Steinbruch ist, der kann beim Flächennutzungsplan auch jetzt schon zu grüner Farbe stehen, oder? Elisabeth Zang, Irrel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort