Weniger Hindernisse für die Fische in der Kyll

Fließem · Um die Durchgängigkeit der Kyll zu verbessern, wird derzeit das alte Wehr an der Oberen Fließemer Mühle zurückgebaut. Das Vorhaben ist Teil des Kyllprojekts, in das Kreis und Land allein in diesem Jahr rund 170 000 Euro investieren.

Fließem. Die Kyll, die bei Losheimergraben in Nordrhein-Westfalen entspringt und bei Ehrang in die Mosel mündet, zeichnet sich durch eine hohe Dichte an sogenannten Querbauwerken aus. Allein zwischen Stadtkyll und Ehrang gibt es 27 dieser Bauwerke. Die meisten von ihnen sind Wehranlagen. Für die Fische und sonstigen Wassertiere bedeutet das, dass sie im Schnitt alle vier Kilometer auf ein Hindernis stoßen, was das Schwimmen gegen die Strömung unmöglich macht.
Um das zu ändern und auch um den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (siehe Extra) gerecht zu werden, haben die davon betroffenen Landkreise Euskirchen, Vulkaneifel, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg sowie die Stadt Trier 2009 den gemeinsamen Kyllvertrag abgeschlossen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, die Querbauwerke von der Quelle bis zur Mündung zu beseitigen.
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind davon elf Wehranlagen betroffen, von denen einige bereits beseitigt wurden. Dazu zählen die ehemaligen Wehre der Hüttinger und Speicherer Mühle sowie Gefällstrecken bei Kyllburg und St. Thomas. Rund 300 000 Euro wurden dafür von Kreis und Land bereits investiert, weitere 170 000 Euro fließen in diesem Jahr in die Beseitigung eines Hindernisses bei Usch sowie in den Kyllabschnitt an der Oberen Fließemer Mühle.
Neben dem Abriss des Wehrs steht dort mit Hilfe tonnenschwerer Steine auch die Errichtung einer natürlich gestalteten Fischtreppe auf dem Plan.
Das Projekt sei "ein weiterer wichtiger Baustein zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit der Kyll", heißt es dazu seitens des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums.
Forellen, Elritzen oder Bachschmerlen könnten dadurch zukünftig wieder ungehindert zu ihren Laichplätzen wandern. uhe
Extra

Auf Grundlage der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union aus dem Jahr 2000 haben sich die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis 2015 alle Oberflächengewässer in einen ökologisch und chemisch als gut einzustufenden Zustand zu bringen. Eine Fristverlängerung ist in Ausnahmefällen bis 2027 möglich. Von einer Fristverlängerung wird nach derzeitigem Stand auch die Kyll betroffen sein. So werden beispielsweise allein im Eifelkreis von den 13 betroffenen Querbauwerken laut derzeitiger Planung bis Ende 2014 wahrscheinlich nur sieben in Angriff genommen worden sein. uhe

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