Wenn der Bischof zum Interviewpartner wird

Mit Schülern und Lehrern, der Katholischen Landbewegung und der Katholischen Familienbildungsstätte feierte der neue Trierer Bischof Stephan Ackermann in Bitburg das Erntedankfest - und verriet dabei auch so manches aus seinem Privatleben.

Bitburg. (red) Die Bauernmarkthalle war voller Menschen als Bischof Stephan Ackermann kam, um mit Kunden und Erzeugern ins Gespräch zu kommen. Die Katholische Landvolkbewegung und die Standbetreiber der Halle hatten Bischof Ackermann zum Erntedankfest eingeladen.

Die Veranstaltung bot Kostproben, Informationen über die Lebensmittel sowie Kinderattraktionen wie Waffelbacken und "Tell-Apfel-Schießen".

Am Informationsstand der Katholischen Landvolkbewegung ging es um das "Wie und Woher" der Lebensmittelerzeugung. Denn die engagierten Christen sind der Meinung, dass es mit Danken allein nicht getan sei. Ehrlicher Dank bedeute, auch selbst Verantwortung zu übernehmen. Dafür, dass Bauern auf der ganzen Welt von ihrer Arbeit auch leben können, dafür, dass die Umwelt durch den Transport nicht unnötig belastet werde, dafür, dass statt konservierter, verpackter oder gar "synthetischer" Nahrung auch die Kinder frische und gesunde Nahrung kennenlernen. "Regional, saisonal und fair" sollte der Einkauf deshalb ausgerichtet sein. Das führe auch dazu, dass Wirtschaftskraft auf dem Land bleibe und damit der Lebensraum Land attraktiv sei, sagte Barbara Schartz, Diözesanreferentin der KLB.

Auch die Maximin-Schule stand auf dem Besuchsprogramm des Trierer Bischofs. Er machte sich ein Bild von der sonderpädagogischen Arbeit an der staatlichen Förderschule und feierte mit Kindern und Lehrern das Erntedankfest.

Der Bischof fährt abends noch gerne Rad



Zunächst jedoch stellte er sich einem Interview der Klassen 9a und b. Die Schüler erlebten dabei einen sehr interessierten und humorvollen Bischof, der sich mit viel Gespür für die Lebenswelt der Kinder als unterhaltsamer Interviewpartner erwies. So erfuhren die Kinder zum Beispiel, dass ein Bischof in seiner knappen Freizeit schon mal gerne am Abend eine Radtour unternimmt oder sich mit Freunden trifft.

Im Anschluss erteilte Ackermann den bischöflichen Segen an die Schüler und Mitarbeiter der Maximin-Schule. Die Schülersprecher überreichten dem Bischof zum Abschied als Geschenk das Produkt der Schülerfirma der Maximin-Schule: Kamin- und Grillanzünder. "Ich habe zwar keinen Kamin, aber da freue ich mich schon auf das nächste Grillen bei mir zu Hause", lauteten die Dankesworte des Bischofs. Zum Abschluss seines Besuchs verschaffte sich der Bischof noch einen Einblick in die Arbeit der Sprachförderklassen.

Ein Bischof kommt nicht alle Tage - umso gespannter waren auch die Kinder und Erwachsenen in der Katholischen Familienbildungsstätte in Bitburg auf den "Neuen". Ackermann erhielt dort einen Einblick in die Ziele und Aufgaben des Bildungs- und Begegnungszentrums, nämlich "die Stärkung der Familie und den Bedürfnissen aller Familienmitglieder gerecht zu werden und jeden Einzelnen in allen Lebensphasen anzusprechen und zu stützen" erklärte Leiterin Ute Kickert-Mosbach. Das konnte Ackermann bei seinen Besuchen in den Gruppen auch gleich miterleben. Beim anschließenden Gespräch mit dem Vorstand der Familienbildungsstätte nahm sich Ackermann Zeit, um sich Sorgen und Nöte sowie Ideen für eine Weiterentwicklung der Einrichtung anzuhören.

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