Wenn der LKW durch die Schikane muss

UPPERSHAUSEN. Die Ortsgemeinde Uppershausen (VG Neuerburg) hat eine Liste von Kritikpunkten am aktuellen Straßenbauprojekt zusammengestellt. Die Einmündung der Dorfstraße in die K 50 soll zu eng sein, was der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) bestreitet.

Die bisherige K 61 in der Ortslage Uppershausen ist zur Gemeindestraße abgestuft worden. Zu dieser Abmachung gehört, dass der Kreis quasi als Abschiedsgeschenk noch einen Bestandsausbau finanziert (der TV berichtete). Vor der Umgestaltung mündete die Dorfstraße rechtwinklig in die K 50 ein. Auf Vorschlag der Planer kaufte die Gemeinde eine Fläche dazu, damit die Einmündung abgerundet werden konnte. Seitdem können vor allem LKW-Fahrer besser in Richtung Scheuern abbiegen."Reifengummi radiert auf der Straße"

Probleme tauchen jedoch auf der anderen Straßenseite auf, weil dort die Abrundung nach Auffassung der Ortsgemeinde nicht weit genug gezogen wurde. Die Folge: Wenn LKW-Fahrer aus Richtung Krautscheid nach rechts in die Dorfstraße abbiegen wollen, wird es eng. Theoretisch könnten LKW-Fahrer frühzeitig nach links auf die Gegenfahrbahn ausweichen, um besser um die Kurve zu kommen. Doch das wird wiederum durch eine Insel erschwert, die dort zur Verkehrsberuhigung in die Fahrbahn hinein ragt. Im Kurvenbereich erschwert nach Auffassung der Gemeinde ein hohes Flachbord das Überfahren durch LKW, die so vollends in ein Korsett gezwängt würden. "Wäre die Kreuzung so wie im Plan des Ingenieurbüros zwölf Meter breit gebaut worden, wäre alles in Ordnung. Aber es sind nur zehn Meter. Dabei wäre Platz genug auf einer öffentlichen Fläche gewesen", sagt Ortsbürgermeister Alois Schaal. "Das ist eine richtige Schikane geworden. Seitdem halten manche LKW-Fahrer erst einmal an. Wenn sie an dieser Engstelle abbiegen müssen, radiert der Reifengummi auf der Straße." Ein wichtiger Wirtschaftsweg der Gemeinde sei als Holzabfuhrweg praktisch nicht mehr zu gebrauchen, weil Langholztransporter nicht über die Kreuzung fahren könnten. Im Protokoll eines Abstimmungsgesprächs zwischen Planern und Ortsgemeinde heißt es: "Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein hat die Absteckung des Kreuzungsbereichs entgegen der ursprünglichen Planung an örtliche Gegebenheiten angepasst. Eine separate Klärung durch den LSV wurde zugesagt." Weiterer Kritikpunkt der Ortsgemeinde: Weil die Telekom einen Schaltkasten auf den Gehweg gesetzt habe, sei dadurch eine Engstelle für Rollstuhlfahrer geschaffen worden. Ein Ausweichen zur Straßenseite hin werde erschwert, weil ausgerechnet beim Schaltkasten das hohe Flachbord anfange. Umstritten ist außerdem der Gehweg auf der gegenüberliegenden Seite, der ursprünglich gepflastert war. Zur Neugestaltung sei nicht die Gemeinde, sondern nur der betroffene Anlieger gefragt worden, der für Asphalt plädiert habe. "Wir hätten aber lieber wieder Pflaster gehabt, wie es bei der Dorferneuerung immer empfohlen wird", sagt Schaal. Laut Ralf Wawers vom LSV können sogar Dreiachser-LKW mit Tieflader ohne Probleme auf der Kreuzung abbiegen: "Das hat auch die Prüfung der Schleppkurven ergeben." Ein kurzes Ausweichen auf die Gegenfahrbahn sei in solchen Fällen üblich. Ein Überfahren der Bordsteine sei durch die 45-Grad-Abflachung zwar durchaus möglich, aber nicht nötig, da die Fahrbahn breit genug sei. Der Standort des Schaltkastens wiederum sei nicht Sache des LSV, sondern der Telekom. Mit ihr müsse sich die Gemeinde gegebenenfalls in Verbindung setzen.

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