Wenn die Eifel mal so richtig abtaucht

Bitburg/Prüm/Daun · Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Landwirtschaft unter dem trockenen Sommer und den hohen Temperaturen leidet, fahren die Schwimmbadbetreiber eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre ein.

Wenn die Eifel mal so richtig abtaucht
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 Die Pool-Party im Gerolsteiner Freibad kam dieses Jahr richtig gut an (Foto oben). Das Freibad am Schalkenmehrener Maar liegt inmitten der Natur (Foto links unten). Lina Bermes planscht im Kinderbecken im Bitburger Freibad (Foto rechts unten). Archiv/Fotos: Mario Hübner/Christina Libeaux/Klaus Kimmling

Die Pool-Party im Gerolsteiner Freibad kam dieses Jahr richtig gut an (Foto oben). Das Freibad am Schalkenmehrener Maar liegt inmitten der Natur (Foto links unten). Lina Bermes planscht im Kinderbecken im Bitburger Freibad (Foto rechts unten). Archiv/Fotos: Mario Hübner/Christina Libeaux/Klaus Kimmling

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Wenn die Eifel mal so richtig abtaucht
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Bitburg/Prüm/Daun. Überdurchschnittlich viele Besucher suchen Erfrischung im kühlen Nass. Das zeigt eine TV-Umfrage bei den Schwimmbädern in der Eifel.

Bürgermeister Rolf Stump aus Bollendorf freut sich: War das vorige Jahr für den Schwimmbadbetrieb seinen Worten zufolge ein "Jahr der Tränen", läuft es in diesem Sommer so richtig rund. "Im Freibad Bollendorf hatten wir tageweise die besten Ergebnisse seit zehn Jahren", berichtet er. "An Spitzentagen haben wir zwischen 800 und 900 Besucher gezählt."

Sehr zufrieden ist auch das Cascade Bitburg mit der bisherigen Saison. Dank Innen- und Außenbecken konnten die Besucherzahlen vom Vorjahr leicht gesteigert werden. Bester Tag war der 4. Juli mit 2250 Badegästen. Und wem es immer noch nicht warm genug ist, der geht eben in die Cascade-Saunawelt. Sogar die Feuersauna mit 90° Celsius wird im Hochsommer regelmäßig genutzt.

Mehr als zufrieden mit der laufenden Saison ist Erwin Thiex vom Campingpark und Freibad Echternacherbrück. "Genaue Zahlen haben wir nicht, da unsere Campinggäste nichts zahlen müssen. Aber an Spitzentagen hatten wir über 2500 Gäste im Schwimmbad."

Im Naturfreibad Gemündener Maar bei Daun zogen bislang rund 25 000 Badegäste ihre Bahnen, an Spitzentagen bis zu 1500. Thomas Räthlein von den Kultur- und Freizeitbetrieben der Stadt Daun ist mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn der absolute Rekordwert von 60 000 Badegästen im Jahr 1996 bei weitem nicht erreicht wird.

Ein gutes Jahr auch für das Freibad Gerolstein: Die Besucherzahl liegt über der des Vorjahres, allein am 4. Juli wurden 1550 Badegäste gezählt. Besonderer Höhepunkt war die Pool-Party Mitte August.

"Die Saison war so gut wie der Sommer und hat mit bislang etwa 14 000 Besuchern unsere Erwartungen erfüllt", meldet Peter Seifert von der Verbandsgemeindeverwaltung für das Freibad Kelberg.

Dass die Luxemburger gerne mal über die Grenze kommen, um ins Wasser zu springen, erlebt Andreas Bongards, Betriebsleiter und Schwimmmeister im Freibad Körperich. "Wir hatten bis zu 700 Besucher am Tag. 80 Prozent davon kommen von außerhalb und immer mehr Luxemburger". Mit fast 20 000 Badegästen ist es für ihn die "21. Saison in Körperich und auch die schönste." Und das, obwohl viele Gäste auch viel Aufmerksamkeit bedeuten: Fünf Mal musste Bongards rettend eingreifen, davon einmal bei einem Kind. "Aber es ist alles gut ausgegangen."

Traumhaftes Wetter hat auch dem Freibad Kyllburg bislang traumhafte Besucherzahlen beschert. "Bis jetzt wurden über 40 000 Badegäste gezählt", berichtet Norbert Breuer von der zuständigen Verbandsgemeinde Bitburger Land. "Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr." Absoluter Spitzenreiter war der 4. Juli: Bei 35° Celsius suchten 3100 Gäste Abkühlung im idyllisch an der Kyll gelegenen Schwimmbad.

Mit bislang über 20 000 Besuchern "das beste Ergebnis seit Jahren" meldet auch Jürgen Meurer vom Aqua fun Neuerburg. Der beste Tag war der 13. August: 856 Badegäste, darunter viele Camper, tobten und planschten im Erlebnisbad an der Enz.

Besonders viel zu tun hatten die Verantwortlichen im Freibad Pulvermaar bei Gillenfeld. "Wir hatten zwei Chaos- und Kampftage mit jeweils über 2500 Gästen. Das waren so viele, dass wir stundenweise keinen mehr reinlassen konnten", erzählt Walter Borsch. Doch trotz Hochbetrieb ist Borsch eines aufgefallen: "Es bleibt nicht mehr so viel Müll auf den Wiesen liegen. Dafür muss ich unseren Gästen auch mal ein Dankeschön sagen."

Für die Camper vom Prümtal Camping Oberweis ist es nur ein Katzensprung ins campingeigene Freibad. "Viele von ihnen gehen mehrfach am Tag ins Schwimmbad. Da sie keinen Eintritt zahlen müssen, können wir die Gesamtzahl nicht bestimmen. Aber an den heißen Tagen hatten wir rund 800 Leute im Bad, Gäste und Einheimische", erzählt Besitzer Daniel Köhler.

Bis zu 1400 Badegäste täglich suchten Abkühlung im Waldfreibad Prüm. "Eine sehr gute Saison", bilanziert Schwimmmeister Günther Keuler. Besonders froh ist er, dass es bei all dem Betrieb keine größeren Zwischenfälle gab: "Wenn man hier raus geht und nichts passiert ist - das ist das Wichtigste."
Dieser Meinung ist auch Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers, in dessen Verantwortung das Freibad am Schalkenmehrener Maar liegt. "Es ist eine tolle Saison", erzählt er im Gespräch mit dem TV. "Wir haben 50 Prozent mehr Badegäste im Vergleich zu den Vorjahren. Der Kurzzeittourismus und der Eifelsteig spielen da natürlich auch eine große Rolle. Aber ich bin immer froh, wenn die Badesaison vorbei ist und nichts passiert ist."

Für Sicherheit sorgen im Freibad Waxweiler an besonders heißen Tagen mit viel Betrieb zusätzliche Rettungsschwimmer. Sie hatten ein wachsames Auge auf bis zu 900 Badegäste, die dort an Spitzentagen waren. Insgesamt wurden in Waxweiler bislang weit über 17 000 Wasserratten gezählt. "Wir hoffen, die 20 000er Marke zu knacken", sagt Bademeister Ronny Hellinghausen. "Mal gucken, wie sich das Wetter weiter entwickelt."

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