Wenn die Freude an der Musik dominiert
Bitburg/Prüm · 55 Schüler sowie ehemalige Schüler und Lehrer bilden gemeinsam das Prümer-Orchester-Projekt (Pop). In ihren Konzerten kombinieren sie ernste Stücke mit populärer Musik. Sie spielten jetzt in Bitburg Werke von Dvorak und Bernstein.
Bitburg/Prüm. Eine ungewöhnliche musikalische Kombination gab es für 400 Musikfreunde in der Bitburger Stadthalle. Klassik von Dvorak und Smetana wurde kontrastiert mit Bekanntem aus Bernsteins "West Side Story" und Shores monumentaler Musik zum Film "Herr der Ringe".
Ältestes Mitglied über 70
Das Kürzel Pop (Prümer-Orchester-Projekt) ist dem künstlerischen Leiter und Dirigenten Markus Wollsiffer wichtig. "Als wir vor zehn Jahren mit einem erweiterten Streicher-Ensemble des Regino-Gymnasiums begannen, entstand die Idee, Populäres aus Klassik und Romantik mit Werken aus den Bereichen Jazz, Musical, Pop und Filmmusik zu verbinden", sagt der studierte Geiger und Musiklehrer.
Das Nebeneinander der verschiedenen Stilrichtungen motiviert die inzwischen 55 Akteure, mit Ausdauer und Disziplin das umfangreiche Probenpensum zu absolvieren.
Es sind Schüler, Ehemalige und Lehrer der Gymnasien in der Region, ambitionierte Amateurmusiker aus dem Bereich der Südeifel, Musikstudenten und erfahrene Profis der Kreismusikschulen Bitburg-Prüm und Daun.
Das älteste aktive Mitglied ist über 70 Jahre alt, die Jüngsten beginnen mit 15. "Das ist der totale Spagat", sagt Wollsiffer, "zwischen Klassik und Pop, zwischen Alt und Jung, zwischen Professionalität und Hobby, zwischen Schweiß und Freude." Und der Schirmherr, Landrat Joachim Streit, ergänzt schmunzelnd: "Und zwischen Bitburg und Prüm."
Bei der Aufführung dominierte eindeutig die Freude. Alles klappte perfekt. Das Orchester intonierte voluminös und differenziert, die Geigerin Claudia Kussmaul spielte den Solopart von Dvoraks "Romance op. 11" bravourös.
Und das Schlagwerkquartett überraschte mit einer witzigen "Basketball-Percussion". "Das Üben hat sich gelohnt und Spaß gemacht", sagt auch die derzeit jüngste Musikerin, die Querflötistin Clara Wollsiffer aus Bitburg, in der Pause, "dennoch bin ich aufgeregt bis zum Schluss".