Kita Dreis sammelt Kinderbilder für Seniorenheime der Region Wenn die Jüngsten den Ältesten helfen

Dreis · Für ältere Menschen kann sozialer Kontakt derzeit gefährlich sein. Weil auch Besucher von Seniorenheimen das Coronavirus in die Einrichtungen schleppen könnten, bleiben dort im Moment die Türen zu.

 Umschläge mit Briefen oder Bildern können Kinder noch bis Sonntag in den Briefkasten an der Dreiser Kita einwerfen.

Umschläge mit Briefen oder Bildern können Kinder noch bis Sonntag in den Briefkasten an der Dreiser Kita einwerfen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Ohne Besuch aber kann es einsam werden.

Dies hat die Erzieher der Kindertagesstätte Sankt Martin in Dreis bewegt, aktiv zu werden. „Die Freundin einer Kollegin arbeitet im Seniorenheim“, sagt Leiterin Carolin Seitz: „Sie hat erzählt, wie die Älteren unter den Besuchssperren leiden.“ Grund genug, sich eine Aufmunterung einfallen zu lassen. Die Idee des Kita-Teams: Die Jüngsten könnten doch den Ältesten zur Seite stehen, und zwar mit selbstgemalten Bildern und Briefen. In den sozialen Netzwerken Facebook und Whatsapp haben die Erzieher daher einen Aufruf verbreitet.

Alle Kinder, egal ob aus Grundschule oder Kita, Dreis oder den Nachbarorten, dürfen den Senioren etwas malen, basteln oder schreiben. Und die Werke dann in den Briefkasten der Kita werfen.

Tatsächlich sieht man in Dreis derzeit einige Jungen und Mädchen mit Umschlägen in der Hand. Bis Sonntag 29. März werde zwar noch weitergesammelt, sagt Seitz. Es sei aber schon einiges zusammengekommen. Zwei- bis dreimal am Tag werde der Kasten geleert, „sonst quillt der über voller Bügelperlenbilder, Regenbögen und Schutzengel“.

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Foto: TV/Schramm, Johannes

Eine für das Team überraschende Resonanz: „Wir hätten nicht gedacht, dass unsere Aktion so große Wellen schlagen würde.“ Es hätten sich etliche Kinder, auch aus Nachbardörfern, beteiligt. Montag wollen die Erzieher die Briefe in ein Seniorenheim im Nachbarort Salmtal, nach Wittlich und Bernkastel-Kues bringen. Dort müssten die Zettel zwei Tage liegenbleiben, sagt die Leiterin: „Um sicherzugehen, dass keine Viren mehr an ihnen haften.“

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