Wenn die Pumpe piept

ÜTTFELD. Ferngesteuertes Störfall-Management: Die Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld hat ihr neuartiges Kontrollsystem für Kläranlagen und Pumpwerke in Betrieb genommen.

 Ortstermin in der Kläranlage bei Üttfeld: Patrick Schnieder (2.v.r.) und der VG-Werkausschuss lassen sich das neue Fernwirksystem von Norbert Meyer (rechts) erklären.Foto: Fritz-Peter Linden

Ortstermin in der Kläranlage bei Üttfeld: Patrick Schnieder (2.v.r.) und der VG-Werkausschuss lassen sich das neue Fernwirksystem von Norbert Meyer (rechts) erklären.Foto: Fritz-Peter Linden

Ein Störfall in der Kläranlage: Was bisher oft zu spät bemerkt und behoben wurde, wird in der VG Arzfeld ab sofort per "Fernsteuerung" geregelt: Ein Modul in der Kläranlage bei Üttfeld registriert künftig automatisch jedes technische Problem.Anschließend piept es beim Dienst habenden Klärwärter: Das Modul schickt per SMS eine Alarm-Nachricht auf dessen Mobiltelefon. Der VG-Mitarbeiter kann sich dann wiederum von seinem Rechner aus in jede einzelne Anlage einwählen, die Störung prüfen und entscheiden, ob sie schnell zu beheben ist oder eine Spezialfirma für größere Reparaturen eingespannt werden muss.Komplett-Kontrolle rund um die Uhr

Im Klartext bedeutet das: Die Verbandsgemeinde hat jederzeit die vollständige Kontrolle über ihre Anlagen. "Als vor Jahren die Probleme mit Kläranlagen und Pumpwerken auftraten, haben wir uns überlegt, ein solches zentrales Überwachungssystem einzurichten", erklärt VG-Werkleiter Rudi Schmitz. Vor drei Jahren setzten sich die Kommunal-Vertreter mit Norbert Meyer und Herbert Zahnen von der damals frisch gegründeten, ortsansässigen Firma BitControl zusammen und beschlossen, ein solches System aufzubauen. Elektromeister Zahnen und Verfahrenstechnik-Ingenieur Meyer machten sich an die Konzeption. "Für die Firma Bit-Control ist das natürlich auch ein Referenz-Projekt", sagt VG-Bürgermeister Patrick Schnieder. "Das freut uns - erstens, weil es eine örtliche Firma ist, und zweitens, weil die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert." Nicht zuletzt senke das System die laufenden Kosten.Jetzt ist alles eingebaut, die Fernsteuerung funktioniert. Das zentrale Steuerungsmodul wurde in Üttfeld montiert, weil diese Kläranlage von Arzfeld aus im Notfall am schnellsten zu erreichen ist. Dort nahm der VG-Werkausschuss auch am Donnerstag das System unter die Lupe und ließ sich von Norbert Meyer zeigen, wie die Handhabung aussieht.Die ständige Kontrolle aus der Ferne bedeutet einerseits, dass sich Probleme nur noch selten zu größeren Katastrophen auswachsen können und das für die Mitarbeiter der VG die ständige "Rennerei" (Rudi Schmitz) zu den einzelnen Anlagen weitgehend ein Ende hat.Norbert Meyer von Bit-Control erklärt einen weiteren Vorteil: "Das System registriert alles automatisch und trägt die Daten in Protokolle ein. Die Betreiber müssen also nichts mehr aufschreiben. Sie brauchen nur noch die Protokolle auszudrucken oder per Internet an die Wasserbehörde nach Trier zu schicken."Zehn Pumpwerke schieben das Abwasser aus den einzelnen Ortsgemeinden in die bisher 15 fertig gestellten Kläranlagen der VG Arzfeld. Bis zum Ende des Jahrzehnts, sagt Werkleiter Rudi Schmitz, "werden es insgesamt weit über 30 Anlagen sein".Sie alle sollen dann per Fernwirksystem - die bisherigen Kosten belaufen sich auf rund 100 000 Euro - überprüft und gesteuert werden.

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