Wenn die Sirene heult, sind sie zur Stelle

Lissendorf · Feuerwehren proben den Ernstfall: Bei einer Großübung in Lissendorf spielen die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Sanitätern und Feuerwehren die Hauptrolle.

 Im Gasthof brennt es. Die Feuerwehrleute retten die Menschen aus dem zweiten Stock. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Im Gasthof brennt es. Die Feuerwehrleute retten die Menschen aus dem zweiten Stock. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Lissendorf. "Es ist eine angekündigte Übung", erklärt Klaus Finken, stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) des Vulkaneifelkreises. "Doch die Rettungskräfte wissen nicht, was sie vor Ort erwartet." Kaum ist das Sirenengeheul verstummt, ist die Freiwillige Feuerwehr Lissendorf zur Stelle.
Das Szenarium: Aus den Fenstern des Landgasthofes Zum Landsknecht dringt dichter Qualm, überall sind Hilferufe zu hören, niemand weiß genau, was hier passiert ist. Der geschockte Inhaber steht vor dem Gebäude: Er geht von einem Zimmerbrand aus. "Wir simulieren heute eine äußerst schwierige, aber keineswegs seltene Situation", sagt Übungsleiter Klaus Finken. Die Einsatzkräfte vor Ort müssen sekundenschnell die Lage einschätzen und Unterstützung anfordern, sofern es nötig sei.
Und so kommt es auch: In der vor dem Landgasthof besonders engen Hauptstraße treffen im Minutentakt die Feuerwehren aus Birgel, Steffeln, Gönnersdorf, Auel, Oberbettingen und Jünkerath ein. Zu den rund 30 Brandbekämpfern stoßen die Schnellen Eingreifgruppen (SEG) des Deutschen Roten Kreuzes aus Jünkerath, Gerolstein und Hillesheim hinzu, denn bald wird klar, dass es Verletzte gibt. "Zwölf Personen sind betroffen", sagt Finken. "Darunter sind Menschen mit Verbrennungen, Knochenbrüchen, Rückgratverletzungen und mehrere, die bewusstlos sind."
Drei Mitglieder des Jugend-Rot-Kreuzes haben die Darsteller geschminkt - die aufgemalten Verletzungen wirken täuschend echt. "Es sind vier Beobachter in Zivil vor Ort, die das Zusammenspiel der Rettungskräfte beurteilen. Die Übung dient auch dazu, den neuen Digitalfunk zu testen." Mit Leitern erklimmen die Feuerwehrleute den zweiten Stock, bergen die Verletzten aus den Fenstern. "Die Übung war sehr realistisch aufgebaut. Parkende Autos, verschlossene Notausgänge und unwegsames Gelände gehörten ebenso dazu, wie eintretender Wassermangel", sagt der Übungsleiter nach erfolgreichem Abschluss: "Alle Personen konnten geborgen und an das DRK übergeben werden. Das Übungsziel ist voll erreicht." now

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