Kommentar zu Kerosinablass über der Eifel Bürger sollten wachsam bleiben

Kerosin ist bereits in geringen Dosen gefährlich für Menschen, Tiere und Pflanzen. Flugbenzin enthält nicht nur giftige Mineralölkohlenwasserstoffe, sondern auch krebserregendes Benzol. Landet das Zeug im Grundwasser oder im Boden, kann das also fatale Folgen haben.

Wenn Fluzeuge Kerosin über der Eifel ablassen
Foto: Julian Stratenschulte

Kann es daher wirklich unbedenklich sein, Tonnen davon in die Atmosphäre zu blasen? Verwirbelt sich der Sprit tatsächlich und löst sich sozusagen in Luft auf? Es gibt jedenfalls berechtigte Zweifel an dieser Einschätzung des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2019. Auch, weil das Positionspapier auf Grundlage von Luftmessungen und Modellrechnungen zustande kam und nicht auf Basis von Boden- und Wasseruntersuchungen.

Wie viel Treibstoff in der Eifel wirklich runter kommt, könnten aber nur Messstellen am Boden sicher bestimmen. Und solche Stationen gibt es im gesamten Norden von Rheinland-Pfalz nicht. Solange dies so bleibt, müssen auch Bürger wachsam bleiben. Und immer wieder an den entscheidenden Stellen nachhaken.

Der Druck der Öffentlichkeit hat bereits 2018 dazu geführt, dass das Luftfahrtbundesamt über die „Fuel Dumpings“ in einer Liste berichtet. Auch wenn fraglich ist, ob den zuständigen Stellen wirklich alle Vorfälle gemeldet werden, so haben Nachfragen und Kritik hier doch etwas bewirkt.

Auch das Gutachten des Umweltbundesamtes ist aus dem Druck heraus entstanden. Alle Fragen zum Treibstoffablass wurden darin aber nicht beantwortet. Aktivisten, Bürger und Kommunalpolitiker aus unserer Region sollten also dranbleiben.

c.altmayer@volksfreund.de

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