Wenn Haufen sich häufen

Leider halten sich nicht alle Hundebesitzer an die Vorgaben und entsorgen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner. Ein Ärgernis nicht nur für Eltern, die ihre Kinder auf den "Hundeklos" nicht mehr spielen lassen können, sondern auch für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die die Grünanlagen pflegen.

 Hundekot ist für Fußgänger ein Ärgernis. TV-Foto: Archiv/Dagmar Schommer

Hundekot ist für Fußgänger ein Ärgernis. TV-Foto: Archiv/Dagmar Schommer

Bitburg. Von alten und neuen "Hundeklos" und dem ganzen Ärger damit: Anfang des Jahres beschwerten sich Bitburger Bürger, weil im Bereich "Leuchensang" Spielplatz und Grünanlagen so stark von Hundekot verschmutzt waren, dass Eltern ihre Kinder dort nicht mehr guten Gewissens spielen lassen konnten (der TV berichtete).Die Briefe des Ordnungsamts an die Hundehalter dieses Stadtviertels haben gewirkt: "Das hat wirklich was gebracht, wir haben seither keine Beschwerden mehr", sagt Erich Grün, Leiter des Ordnungsamts der Stadt. Die meisten "Herrchen" und "Frauchen" würden seither zusehen, dass sich die Haufen ihrer "Fiffis" und "Bellos" nicht häufen.

Ein Erfolg der direkten Ansprache der Hundebesitzer in diesem Bereich. Aber solche Briefe an Hundehalter würden nur bei lokal begrenzten Problembereichen nutzen, erklärt Grün.

Grünschnitt für Landwirte nicht mehr zu verwenden

Dort, wo Hundehalter aus verschiedensten Ecken der Stadt mit ihren Vierbeinern "Gassi gehen" sei es allerdings wesentlich schwieriger, die entsprechenden Kandidaten zu erreichen, erklärt Ordnungsamts-Chef Grün. Und so sorgen die rund 500 Hundebesitzer in Bitburg für neue städtische Problemzonen:

Problemzone Friedhof: So weist die Stadt nochmals ausdrücklich darauf hin, dass Hunde (Ausnahme sind nur Blindenhunde) generell auf Friedhöfen nichts zu suchen haben. Doch es häufen sich wieder die Beschwerden, dass Hunde nicht nur mit der allergrößten Selbstverständlichkeit auf den Friedhof mitgebracht werden, sondern dort dann ihre "Geschäfte" auch noch auf Gräbern verrichten. Die Stadtverwaltung bittet ausdrücklich um Beachtung der Friedhofssatzung, "damit die Würde dieses Orts und der Respekt gegenüber den Hinterbliebenen gewahrt bleiben". Zuwiderhandeln kann mit einer Geldbuße von bis zu 1000 Euro bestraft werden.

Problemzone Grünanlagen: Die größeren Grünanlagen im Stadtgebiet werden häufiger als "Hundeklo" missbraucht. Das gilt nach Angaben des Ordnungsamts vor allem für die Bereiche Konrad-Adenauer-Platz, den Waisenhauspark und das Maximiner Wäldchen. Grün: "Nach Mitteilung der städtischen Arbeiter führen viele Hundebesitzer ihre Vierbeiner zum Gassi-Gehen in diese drei Anlagen aus, ohne dass der Hundekot ordnungsgemäß in ein Tütchen verpackt im nächsten Mülleimer entsorgt wird." Für die städtischen Arbeiter, die die Grünanlagen pflegen und schön herrichten, eine Zumutung. Aber auch für alle anderen sind die "Tretminen" kein schöner Anblick und richtig ärgerlich, kaum dass man hineingetappt ist. Dass Kinder in solchen Anlagen nicht mehr unbeschwert spielen können, versteht sich von selbst.

Problemzone Grünflächen: Auf den Wiesen im Bereich "Steinebrück" (in Richtung Rittersdorf), der Lindenallee zum Königswäldchen und auf den Ausgleichsflächen im Bereich "Schleifmühle" lassen Hundebesitzer wohl besonders gerne ihre Vierbeiner ihre "Geschäftchen" erledigen. Ergebnis: "Durch den intensiven Besuch dieser Anlagen und den damit verbundenen massiven Kotanfall kann der Grasschnitt auf diesen Anlagen nicht mehr von den Landwirten verwendet werden", erklärt Grün. Deshalb ist die Stadt gezwungen, diese Flächen mähen zu lassen und das Schnittgut kostenpflichtig bei der Grüngut-Annahmestelle in Metterich zu entsorgen.

Gibt's in Ihrer Nachbarschaft ein Hundehaufen-Problem, das Sie zur Weißglut treibt? Oder finden Sie das alles reine Schikane für die Hundebesitzer? Schreiben Sie Ihre Meinung in wenigen Sätzen. Name und Anschrift nicht vergessen.

Meinung

Weg mit dem Dreck

Hunde sind süß und eigentlich auch gar kein Problem, solange sich die "Herrchen" und "Frauchen" an die Spielregeln halten. Heißt: ihre Hunde anleinen, sie nicht auf Friedhöfe mitbringen und im Zweifelsfall die "Tretminen" ihrer "Bellos" beseitigen, bevor es für andere ärgerlich wird. Hunde einfach auf Spielplätzen, Straßen oder Grünanlagen ihre "Geschäftchen" verrichten zu lassen, ist schlicht rücksichtslos: Passanten müssen die Haufen wie auf einem Hindernis-Parcours umschiffen und den städtischen Mitarbeitern, die die Grünanlagen mit viel Liebe in Schuss halten, fliegt bei Schnittarbeiten die Sch im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren, während Landwirte ihren Grünschnitt wegen "extremem Hundekot-Anfall" gar nicht mehr verwenden können. Damit aus dem Haufen-Problem kein Hunde-Problem wird, sind nun Bitburgs Hundehalter am Brett - frei nach der Devise: Weg mit dem Dreck! Wem das zu viel ist, der sollte konsequenterweise lieber gleich auf den Hund verzichten.

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