Wenn in Bitburg Freibier in Strömen fließt ...

BITBURG · Anlässlich des großen Brauerei-Jubiläums wird der Bitburger Bierbrunnen am Sonntag seinem Namen wieder gerecht.

 Brauerei-Schanktechniker Michael Nösges bereitet den Bitburger Bierbrunnen für den besonderen Einsatz am Sonntag vor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Brauerei-Schanktechniker Michael Nösges bereitet den Bitburger Bierbrunnen für den besonderen Einsatz am Sonntag vor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

BITBURG "Bitburg trank Wasser, bevor Simon sein Bier braute" - so zumindest steht es in lateinischer Sprache auf dem Bitburger Bierbrunnen. Der Brunnen wurde 1937 errichtet und war ein Geschenk der Brauerei an die Stadt. Allerdings stand er damals noch an einer anderen Stelle - nämlich gegenüber des Brauereiausschanks "Zum Simonbräu", wo früher ein Marktplatz war. Erst 1959 wechselte der Brunnen die Straßenseite, nachdem hier das neue Sudhaus errichtet worden war.
Das Besondere an dem Brunnen ist weniger der Standortwechsel als viel mehr die Tatsache, dass dort an besonderen Tagen tatsächlich Bier fließt. Bereits bei der Errichtung des Brunnens wurde in einem der vier Wasserspeier zusätzlich eine kleine Bierleitung verlegt. Unter dem Sudhaus befindet sich ein Raum für Bierfässer, von dem aus das Pils in den Brunnen fließen kann.
Zuletzt war das vor zwei Jahren anlässlich der 1300-Jahr-Feier der Stadt Bitburg der Fall. In diesem Jahr steht nun ein weiterer runder Geburtstag an. Die Brauerei feiert ihren 200. Geburtstag. Weshalb der Brunnen am Sonntag wieder zum Einsatz kommt.
Dafür wird einer der vier Speier entfernt und durch einen Zapfhahn ersetzt. Zuständig dafür ist Schanktechniker Michael Nösges, der sich nicht nur um die technische Vorbereitung der Freibier-Aktion kümmert, sondern am Sonntag auch mit Kollegen ab 11 Uhr dafür sorgt, dass das Freibier reibungslos fließt.
"Manche Leute glauben, dass das Bier dann genau wie das Wasser ins Brunnenbecken plätschert", sagt der Brauerei-Mitarbeiter lachend. Doch ganz so rustikal geht es dann doch nicht zu. Das Bier wird ganz normal gezapft. So wie in einer Kneipe. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Zapfhahn während der gut dreistündigen Freibier-Aktion wahrscheinlich nicht zur Ruhe kommen wird. "Da gehen in der Stunde gut 250 Liter durch", erklärt Nösges, der selbst zapfen wird. Gefüllt werden übrigens keine Gläser, sondern Halb-Liter-Humpen, die extra für den großen Geburtstag produziert wurden. Diese können zuvor gegen eine Pfandgebühr von fünf Euro geliehen werden.
Extra: DIE ENTSTEHUNG DES BIERBRUNNENS


Geschaffen wurde der Bierbrunnen von dem Kunstprofessor und Bildhauer Carl Burger aus Mayen nach dem Vorbild der Weinbrunnen an Rhein und Mosel. Die Reliefbänder der Säule zeigen die Zubereitung von Bier seit ältester Zeit. Allerdings veränderte sich mit dem Umzug des Brunnens auch dessen Erscheinungsbild. Der Bildhauer Johannes Scherl aus Wittlich fügte ein Reliefband hinzu. Auch der obere Abschluss der Säule wurde erneuert. Die ursprüngliche Spitze des Bitburger Bierbrunnens ist im Kreismuseum zu sehen.

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