Wenn Kinder stottern

BITBURG. (red) "Stottern bei Kindern" war das Thema des achten Bitburger Gesundheitsforums. Diese Veranstaltungsreihe wird organisiert vom der Südeifel-Klinik, dem Clemens-August-Krankenhaus Bitburg, der Kreisärzteschaft Bitburg-Prüm sowie der Katholischen Familienbildungsstätte Bitburg.

Der Logopäde Dirk Piepho referierte vor zahlreichen Zuhörern, darunter vielen betroffenen Eltern, über stotternde Kinder. Stottern sei keine Folge von Erziehungsfehlern, keine psychische Störung, keine Folge von Traumata oder Schocks, kein Nachahmen von Vorbildern, keine Atemfehlfunktion sowie kein Zeichen von Dummheit, sagte Piepho. 90 Prozent aller Kinder mit Auffälligkeiten

Zu den wesentlichen Kennzeichen des Stottern gehöre, dass die betroffenen sprachlichen Einheiten kleiner und vor allem angespannter artikuliert werden. Körperliche und emotionale Begleitsymptome wie das Mitbewegungen von Armen, Beinen oder Rumpf, Beeinträchtigungen des Blickkontakte oder ein verstärktes Flucht- und Vermeidungsverhalten können Stottern darüber hinaus begleiten. In seinen weiteren Ausführungen betonte Piepho, dass rund 80 bis 90 Prozent aller Kinder heutzutage entwicklungsbedingte "Sprechunflüssigkeiten" anzeigen, jedoch nur fünf Prozent aller Kinder entwickeln tatsächliche Stottersymptome. Bei 80 Prozent dieser Kinder verschwindet das Stottern wieder, so dass nur bei etwa einem Prozent bis ins Erwachsenenalter Stottern bestehen bleibt. Bei der Behandlung und dem Umgang mit stotternden Kindern sei die Umgebung des Kindes von großer Bedeutung. So können Eltern durchaus auf die Entstehung von Stottern Einfluss nehmen, indem sie für entspannte Kommunikationssituationen mit nicht zu hohen sprachlichen Anforderungen und Gelassenheit Sorge tragen. Im Rahmen einer professionellen Behandlung des Stotterns stehen die Unterstützung der Sprache und des Sprechenlernens im Vordergrund. Wann eine Therapie erforderlich ist, so der Referent, kann nicht pauschal beantwortet werden. Sobald sich Eltern Sorgen machen über das Sprechverhalten ihres Kindes sollten Sie zu einem Beratungsgespräch in die logopädische Praxis kommen. Nächstes Thema: Schulterschmerzen

Der nächste medizinische Vortrag im Rahmen des Bitburger Gesundheitsforums findet am Donnerstag, 24. November statt. Das Thema lautet: "Der Schulterschmerz", Referent ist der Chefarzt für Unfall- und Gelenkchirurgie der Südeifel-Kliniken/Clemens-August-Krankenhaus Bitburg, Dr. Bert Laux.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort