Wenn's rockt, steckt Willwerath dahinter

Willwerath · Fünf über die Grenzen der Region bekannte Rockbands sind im Eifelort Willwerath beheimatet. Am Samstag, 28. Juli, wird das mit einem Festival im alten Steinbruch des 159-Einwohner-Ortes gefeiert.

Willwerath. Man nehme eine musikbegeisterte Familie und Nachbarn, die nichts gegen laute Rockmusik bis in die frühen Morgenstunden haben, einen Proberaum, viele Jugendliche, die an sich glauben, und stelle ihnen Musikinstrumente zur Verfügung.
Im kleinen Willwerath in der Nähe von Prüm sind diese Voraussetzungen gegeben: Bands, wie Marvin Go, Monoshoque, Your Curses Die, Detrime und die Acapulco Firebirds haben in Willwerath ihre Wurzeln - überdies sind einige der Musiker von Jupiter Jones Dauergäste in der zum Proberaum umgebauten Scheune der Familie Elsen.
"Ein Festival mit den Willwerather Bands hat sich also wirklich aufgedrängt", sagt Marco Sifferath, der bei den Firebirds die Gitarre bedient und im realen Leben Arzt im Prümer Krankenhaus ist.
Eigens Verein gegründet


Der eigens zu diesem Anlass gegründete Verein Willwerath Rockcity übernimmt die Organisation des Festivals im ehemaligen Steinbruch des Ortes: "Der Platz war komplett zugewachsen", sagt der Vereinsvorsitzende Heinz Neitscher. "Wir haben aus Sicherheitsgründen einige Bäume im Hang oberhalb der Bühne fällen müssen, und das Gelände musste begradigt werden." Von Seiten der Behörden gab es keine Beanstandungen: "Es gab eine Ortsbegehung, in der geklärt wurde, welche Auflagen wir zu erfüllen haben, und das war es schon", sagt Neitscher.
Im Verein sind nicht nur Musiker vertreten: "Das ginge gar nicht", lacht Marco Sifferath. "Musiker sind nicht fähig, Trecker und Vorderlader zu fahren und die anfallenden handwerklichen Arbeiten auszuführen." Also ist halb Willwerath beim Aufbau und der Durchführung mit dabei: "Wir haben dorfeigenene Ingenieure, Dachdecker und sogar Physiker", sagt Sebastian Lux, Sänger der Band Your Curses Die. "Allesamt Idealisten, die Live-Musik lieben und für den Aufbau des Festivals ihre Freizeit opfern - jeder hilft, wo er kann", sagt Lux.
Auch die Feuerwehren aus Kleinlangenfeld und Willwerath sind am Samstag, 28. Juli, vor Ort. Sie werden die Parkplätze und den Ort des Festivals sichern. "Wir hoffen auf gutes Wetter", sagen die Veranstalter. "Aber falls es regnet: Die Eifeler Jugend ist ja nicht aus Zucker."
Im Ort stößt das Vorhaben auf große Unterstützung: "Wir Willwerather stehen dem sehr positiv gegenüber", sagt Helmut Gierten, der zweite Beigeordnete der Gemeinde Weinsheim, zu der Willwerath gehört. Das ganze Dorf stehe hinter dem Vorhaben.
Bis zu 1200 Konzertbesucher finden im Steinbruch Platz - rund 300 Eintrittskarten sind schon verkauft. "Die Bühne, die Soundanlage, die Beleuchtung und die Dixi-Toiletten schlagen mit Fixkosten von ungefähr 5000 Euro zu Buche", sagt Marco Sifferath. "Wir sind mit dem Eintrittspreis von acht Euro sicherlich nicht auf kommerziellen Erfolg aus. Es wäre aber schön, wenn viele Rockfans den Weg in den Willwerather Steinbruch finden."
Extra

Karten gibt es im Vorverkauf in Prüm im Rampenlicht und im Kölner Hof für acht Euro, an der Abendkasse kosten sie zehn Euro. Einlass im Willwerather Steinbruch ist um 19 Uhr. 20 Uhr: Your Curses Die; 21 Uhr: Detrime; 22 Uhr: Monoshoque; danach mit offenem Ende Acapulco Firebirds. now

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